Kiew/Wien – Der ukrainische Botschafter in Wien, Olexander Scherba, hat am Mittwochnachmittag in einem Facebook-Posting dem Eindruck widersprochen, dass der Wien-Besuch des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko am Donnerstag ausschließlich mit dem Opernball zu tun hätte.

"Das ist keine 'Reise zum Ball', wie mancherorts geschrieben wird, sondern ein vollwertiger Arbeitsbesuch, der ausgehend vom Niveau der Treffen ein offizieller Staatsbesuch ist", unterstrich Scherba in seinem auf ukrainisch verfassten Beitrag. Er verwies auf geplante Treffen Poroschenkos mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka, einem Interview mit einem führenden österreichischen Medium sowie dem Besuch des Wiener Opernballs.

Staatsball

Das traditionsreiche Gesellschaftsereignis in der Staatsoper erklärte der Botschafter seinen ukrainischen Lesern als "Staatsball", bei dem der österreichische Bundespräsident und der Bundeskanzler jeweils einen gleichrangigen Gast einladen könnten. "Wenn (erstmals in der ukrainischen Geschichte) der Präsident der Ukraine auf diesen Ball eingeladen wird, dann ist das eine Ehre und Ausdruck des Hochachtung in Bezug auf das Land und seinen Staatschef", erklärte er. Zudem sei der Ball ein Treffpunkt einflussreicher Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft insbesondere aus deutschsprachigen Ländern. "Politikern bleibt daher in der Regel keine Zeit für Walzer", schrieb der Diplomat.

Scherba nannte abschließend den Zeitpunkt, das Format und den Inhalt des Besuchs als gelungen und richtig. "Alle, die dieses Land (Österreich, Anm.) kennen, wissen wie komplex und wichtig es aus der Sicht der europäischen Politik unseres Landes ist", betonte der offizielle Vertreter der Ukraine in Österreich. (APA, 7.2.2018)