Von frischgebacken bis tiefgekühlt aus dem Ausland geliefert – heimische Supermärkte und Bäckereien verkaufen Faschingskrapfen aller Art.

Foto: Heribert Corn

Der Verein für Konsumenteninformation hat rechtzeitig zur Krapfen-Hochsaison das beliebte Gebäck unter die Lupe genommen. 13 Faschingskrapfen in der gängigsten Variante, also mit Füllung aus Marillenmarmelade, wurden untersucht. Getestet wurden Proben aus Supermärkten, Diskontern und Bäckereifilialen, darunter auch eine Vollwertbäckerei.

Der Stückpreis des günstigsten Krapfens lag bei 0,28 Euro, der teuerste kostete 1,60 Euro. Alle Proben wurden im Labor auf den Zucker- und Fettgehalt untersucht, eine Verkostung wurde durchgeführt und die Kennzeichnung überprüft. Zudem wurde die Marmeladenfüllmenge gemessen und die Herkunft der Zutaten bei den Herstellern erfragt.

Bei der Verkostung wurden Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz der Krapfen bewertet. An den meisten Produkten gab es nichts auszusetzen. Lediglich zwei Proben kamen nicht ganz so gut an: Der Krapfen von Mann schmeckte den Verkostern zu stark nach Rum, und der Krapfen von Schwarz war ihnen zu fettig. In der Verkostung am besten abgeschnitten hat der Krapfen von Hofer (Gutes vom Bäcker), der mit einem Preis von 0,32 Euro auch einer der preiswertesten im Test war.

Falsch deklariert

Nicht ganz so positiv war das Ergebnis der Laboruntersuchung. Der Vergleich der deklarierten Nährwertangaben mit den im Labor ermittelten Werten zeigte, dass die Backwaren tendenziell deftiger waren als angegeben. Im Falle der Probe von Interspar wurde der deklarierte Wert immerhin um 147 Prozent überschritten. Auch bei den Zuckerwerten klafften die Werte teilweise beträchtlich auseinander. Die Mindestmenge für die Marmeladenfüllung wurde von keinem Hersteller unterschritten.

Aufgetaute Bäckerkrapfen

In Bezug auf Herstellung und Herkunft der verwendeten Zutaten ergab sich ein zwiespältiges Bild. Laut Herstellerangaben wurden überwiegend österreichische Rohwaren verwendet, und die Krapfen wurden auch hier erzeugt.

Nur bei Anker stammten die Zutaten großteils aus Deutschland oder anderen EU-Ländern. Die getesteten Krapfen wurden in Deutschland hergestellt und tiefgekühlt an die österreichischen Filialen geliefert, wo sie dann aufgetaut wurden. Davon erfahren Kunden aber nichts, weil die Krapfen nicht als aufgetaut deklariert sind. Auch Ströck verkauft bei großer Nachfrage aufgetaute Krapfen, ohne sie als solche zu kennzeichnen.

"Im Gegensatz zur Bäckereibranche ist es in Supermärkten nicht unüblich, dass Krapfen aufgetaut werden", erklärt Nina Siegenthaler, Projektleiterin im VKI. "Das ist dann jedoch im Normalfall auch auf der Verpackung angegeben. Zwar gibt es auch dort Ausnahmen, wie beispielsweise den Hersteller der Krapfen von Billa, Mehlspeis-Paradies, aber die meisten Hersteller beziehungsweise Anbieter stehen erfreulicherweise dazu, aufgetaute Ware zu verkaufen, oder bieten sie eben frisch an."

Insgesamt am besten abgeschnitten haben die Krapfen von Hofer (Gutes vom Bäcker) auf Platz eins und jene von Billa (Billa Mehlspeis-Paradies) und Gradwohl je auf Platz zwei. (red, 8.2.2018)