Wien – Bogdan Roščić, designierter Direktor der Wiener Staatsoper, hat Sergio Morabito als künftigen Chefdramaturgen gewonnen. Der derzeit in gleicher Funktion in Stuttgart engagierte Deutsche wird bereits ab Herbst zum Vorbereitungsteam um Roščić hinzustoßen, wurde am Donnerstag verkündet. Mit der Übernahme der Staatsoper durch Roščić zur Saison 2020/21 steigt Morabito dann zum Chefdramaturgen auf.

"Sergio Morabito hat den von der Kritik vielfach preisgekrönten künstlerischen Erfolg der Oper Stuttgart entscheidend mitgestaltet", begründete Roščić in einer Aussendung seine Personalentscheidung. Dieser Ansatz sei für die Wiener Staatsoper von entscheidender Bedeutung: "Eine Ausnahmestellung auch durch herausragende szenische Leistungen ist selbstverständliches Ziel des Hauses am Ring."

Hat bereits Österreich-Erfahrung

Eine im wörtlichen Sinne beherzte Replik gab es von Morabito, der 1963 in Frankfurt geboren wurde und seit 1993 in Stuttgart tätig ist: "Es ist mir heute eine Ehre und eine Freude, in dieser einzigartigen Stadt, in der das Herz der Oper schlägt, und in der so viele Herzen für die Oper schlagen, einen neuen Wirkungskreis zu finden."

Neben seinen Arbeiten für die Oper Stuttgart, wo Morabito seit 2011/12 Chefdramaturg ist, war der Deutsche mit italienischen Wurzeln auch an anderen Wirkungsstätten als Dramaturg und Regisseur tätig, nicht zuletzt bei den Salzburger Festspielen. Dort legte er etwa gemeinsam mit Andrea Breth 2007 einen "Eugen Onegin" vor. Eine enge künstlerische Partnerschaft verbindet Morabito überdies mit Regisseur Jossi Wieler, mittlerweile Stuttgarter Intendant, mit dem er schon vielfach Inszenierungen gestaltete, darunter bei den Salzburger Festspielen 2001 "Ariadne auf Naxos" und 2008 "Rusalka". Bei den Wiener Festwochen waren die beiden 2004 mit "Pelleas et Melisande" vertreten. (APA, 8.2.2018)