Roland Girtler war Gast bei "Wie jetzt?" auf Puls 4, auf RTL wurde der "Bachelor" gekürt.

Puls 4 / Screenshot

"Eine gute Frage! Für mich war das ein Abenteuer. Solche Rituale sind Zugangsrituale, Mannbarkeitsrituale", erklärte Roland Girtler am Mittwoch auf Puls 4 seine Mitgliedschaft bei einem schlagenden, doch ihm zufolge liberalen Corps. Man erörterte in Wie jetzt? die Gefährlichkeit von Burschenschaften. Für den Soziologen war deren Schlechtigkeit historisch betrachtet nicht so eindeutig.

Antisemitismus sei kein notwendiges Element der Verbindungen, die Mitte des 19. Jahrhunderts angetreten seien, Freiheit in den Vordergrund zu stellen. Sogar passe Antisemitismus zu diesem Gedanken ja eigentlich gar nicht dazu. Acht Mensuren hat er selbst übrigens wenn auch nicht im Gesicht, so doch am Kerbholz.

Fern von Deutschtümelei

Man könnte ob des Trubels um jene Gemeinschaften dieser Tage doch glatt auf andere Formen der schlechten Gesellschaft vergessen, die da draußen existieren und nicht weniger kurios, rätselhaft und bedenklich erscheinen.

In der Bachelor-WG-Villa in Miami ist man gewiss fern von Deutschtümelei. Auch wenn es "wieder mal 'ne Blondine geworden" ist, wie eine brünette Konkurrentin im Hinblick auf die aus dem Mädelshaufen zum Date erkorene Jessica (nicht Dschessika) neidisch erkennt.

Bachelor Daniel, der RTL-Gegenentwurf-Mann zu couleurierten Fechtern, sitzt seinerseits mit Kaffeetasse am morgendlichen Pool und redet grüblerisch und emotional. Er will auf sein Herz hören, scharfe Klingen überlässt er den Ladys, um einander verbal Hackln ins Kreuz zu schmeißen. Frau steht eindrucksvoll gut im Training. Gemein-schaft halt.

"Da sieht aber mal jemand richtig süß aus", holt er sein Date ab. Der Verfassungsschutz hat Pause. Dafür ist #MeToo da. (Michael Wurmitzer, 8.2.2018)