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Apple-Chef Tim Cook ist bei FBI-Agenten wohl nicht sonderlich beliebt

Foto: APA/AFP/Getty/Somode

Apple und das FBI waren zumindest im Frühjahr 2016 nicht besonders gut aufeinander zu sprechen. Nach einem Terroranschlag in Kalifornien konnten US-Behörden das iPhone des Täters nicht entsperren, daraufhin sollte Apple eine Software zum Aufbrechen der Verschlüsselung entwickeln. Der Hersteller weigerte sich, wochenlang debattierten Politik und Techbranche über den Fall. Schließlich konnte das iPhone mit der Hilfe eines Drittanbieters geknackt werden.

"Heuchler"

Vom US-Kongress veröffentlichte SMS zweier FBI-Agenten zeigen nun, wie die Stimmung im FBI während dieser Zeit war. "Was mich bei der ganzen Apple-Sache wirklich wütend macht? Die Tatsache, dass Tim Cook den Anwalt für Datenschutz mimt", schrieb etwa der Spionageabwehr-Agent Peter Strzok. Denn sein "gesamtes Betriebssystem ist dafür designt, mich auszuspionieren". "Ich weiß. Heuchler", antwortete die FBI-Anwältin Lisa Page.

FBI-Chefs "hassen diese Smartphones"

Die zwei unterhielten sich auch über iPhone-Features, die sie selbst "abgedreht" hätten. In einem geschwärzten Teil tauschen sie sich offenbar darüber aus, wie das FBI das iPhone knacken konnte. Anfang September wünscht sich Strzok sogar, dass Tim Cook "von der Erde verschwindet". Zuvor schrieb Page, dass der damalige FBI-Chef James Comey und sein Vize "diese Smartphones wirklich hassen – und ihre privaten iPhones lieben."

Angebliche Verschwörung gegen Trump

Die SMS sind im Zuge eines Untersuchungsausschusses über die FBI-Ermittlungen gegen die ehemalige Außenministerin Hillary Clinton und ihren Umgang mit einem privaten E-Mail-Server publiziert worden. Republikaner versuchen seit Wochen, anhand der SMS eine Verschwörung gegen US-Präsident Donald Trump darzustellen. So äußerten sich Strzok und Page mehrfach abwertend über Trump.

Private Unterhaltungen zwischen zwei FBI-Mitarbeitern sind natürlich nicht als umfassendes Stimmungsbild zu werten. Allerdings liefern die SMS einen seltenen Einblick in die Gefühlslage der Agenten. Mittlerweile dürfte sich die Beziehung zwischen Apple und dem FBI leicht verbessert haben. Apple wies etwa darauf hin, dass iPhones von Terroristen zeitnah zur Tat an Apple übermittelt werden müssen, um aufgebrochen werden zu können. (red, 9.2.2018)