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Wegen "chronischer Unterfinanzierung" ist die Lage in britischen Spitälern in diesem Winter besonders schlimm.

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Immer mehr Schwerkranke müssen in britischen Notaufnahmen stundenlang auf ein Bett warten. Das geht aus Statistiken des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS (National Health System) hervor, die kürzlich veröffentlicht wurden.

Fast jeder fünfte Schwerkranke – 81.000 von 390.000 Patienten – musste sich im Jänner in England mehr als vier Stunden gedulden, bis er ein Bett bekam. Über 1.000 Patienten warteten in Fluren von Notaufnahmen auf Krankentragen sogar über zwölf Stunden. Das seien die schlechtesten Zahlen seit Beginn der Statistiken im Jahr 2010.

In den vergangenen Wochen waren bereits Zehntausende Operationen in England gestrichen worden, weil es an Betten und Personal fehlte. Auch Herz- und Krebspatienten waren davon betroffen.

System in der Krise

Der weitgehend über Steuern finanzierte NHS steckt nach Ansicht von Gesundheitsexperten wegen "chronischer Unterfinanzierung" in einer Krise; in diesem Winter ist die Lage besonders schlimm. Mediziner berichteten, dass Kranke sogar auf den Fluren von Kliniken sterben.

Der Chef-Ökonom John Appleby von der Denkfabrik Nuttfield Trust sagte, der NHS platze aus allen Nähten. Die Entwicklung zeige, dass "die Korridore die neuen Notaufnahmen geworden sind". (APA, 9.2.2018)