Eine neuentwickelte schlaue Wärmepumpe aus Oberösterreich sucht sich für ihren Betrieb billigen Strom aus. Das bietet ein Sparpotenzial von bis zu 20 Prozent bei ihren Energiekosten. Das gaben die Erzeugerfirma und Energie AG Vertrieb sowie Linz Strom Vertrieb in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag in Linz bekannt.

Nur mit Smart Meter

Die Energieversorger haben ein neues Preismodell entwickelt. Es unterteilt den Tag in sechs günstige, zwölf mittelpreisige und sechs höherpreisige Stunden. Durch die fixe Festlegung ist der Preis gedeckelt. Die Kunden profitieren damit von den Vorteilen der Börsenpreise, ohne die Nachteile in Kauf nehmen zu müssen: Günstige Zeiten werden genützt, Ausreißer nach oben aber durch die Deckelung mit dem fixierten Höchstpreis abgefedert. Wenn an der europäischen Strompreisbörse der Strompreis ins Negative fällt, kostet der Strom in dieser Zeit sogar gar nichts.

Die Wärmepumpe erhält diese vom Versorger ausgesendeten Preisinformationen und berücksichtigt auch andere Heizfaktoren wie Raumtemperatur, Außentemperatur und andere Parameter, um den Betrieb entsprechend zu steuern. Grundvoraussetzung für dieses Preismodell ist ein aktivierter Smart Meter. Außerdem muss die Wärmepumpe über eine intelligente, ans Internet angebundene Steuerung verfügen, damit sie die Preissignale verarbeiten kann.

Momentan nur ein Anbieter

Derzeit wird ein solches Gerät vom oberösterreichischen Unternehmen KNV (NIBE Wärmepumpe) angeboten. Michael Baminger, der Geschäftsführer von Enamo – einem Unternehmensverbund von Energie AG- und Linz AG-Vertrieb – hofft auf viele weitere Wärmepumpen-Hersteller als Partner.

Denn Vorteile ergeben sich nicht nur für die Konsumenten, sondern auch für die Stromlieferanten: Der Verbrauch der Wärmepumpe wird in Tageszeiten verschoben, in denen ausreichend Strom produziert wird – zum Beispiel in Zeiten mit viel Wind oder starker Sonneneinstrahlung, wenn Windkraftwerke oder Photovoltaik-Anlagen besonders viel Energie liefern. Erneuerbare Energieträger können dadurch noch besser in den Strommarkt integriert werden. (APA, 09.02.2018)