Neuer "Tatort" am Sonntag um 20.15 Uhr im ORF und in der ARD mit Nora Tschirner (Kira Dorn) und Christian Ulmen (Lessing).

Foto: ORF/ARD/Anke Neugebauer

So ganz genau weiß Luxusweibchen Lollo im neuen Tatort aus Weimar (Der kalte Fritte) nicht, wofür sich der ältere Milliardärsehemann einsetzt. Eine Stiftung für Tierversuche? Oder eher gegen Tierversuche? Derlei Details können einem leicht entfallen, wenn man im Computerzimmer der Villa nach High Heels googelt.

Aber schießen kann Lollo, sie trifft tadellos die drei H – Hirn, Herz, Hoden -, und prompt liegen zwei tote Männer im Schlafzimmer, was die Ermittler aus Weimar, Kira Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen), auf den Plan ruft.

Geothe und Geologie

Der Fall führt sie zu Goethe und Geologie. Ein Museum, das beides verbindet, soll errichtet werden in der Stadt der Dichter, und da wollen viele dran verdienen. Also hechelt das Kommissarsehepaar zwischen Steinbruch, Puff ("Chez Chériechen") und Bauhaus-Uni hin und her, um einer Story zu folgen, die ebenso unspannend wie vollgestopft ist und kein Quäntchen Emotion bietet.

Dorn und Lessing nerven auch ein bisschen, weil sie sich die Bälle zuweilen so übertrieben lässig zuwerfen, dass es nur noch gekünstelt wirkt. Dennoch bleibt man dran, denn zwischendurch bietet der Tatort durchaus Erfreuliches.

Bewerbung als Stangentänzerin im Puff

Dazu zählt Kommissarin Dorns Bewerbung als Stangentänzerin im Puff ("Los Mutti, jetzt zeig mal, was für eine Sau du bist!") ebenso wie der Besuch von Udo Stich (Hermann Beyer). Der alte Herr ist der Vater vom Kommissariatsleiter und ein international anerkannter Kunstexperte. Oder so ähnlich ...

Er versöhnt mit dem faden Krimi, und weil es der Karnevals- beziehungsweise Faschingssonntag ist, lassen wir mal fünfe gerade sein und nehmen den Klamauk einfach hin. (Birgit Baumann, 18.7.2020)

Schon gehört?