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Das vermeintliche Ende am Anfang: Krüger stürzt.

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Der Anfang des Jubelns am Ende: Krüger als Erster auf der Zielgerade.

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Pyeongchang – Norwegens Skilangläufer um Überraschungsmann Simen Hegstad Krüger haben gleich im ersten Rennen die Muskeln spielen lassen und bei einem Dreifach-Erfolg im Skiathlon Norges erstes Olympia-Gold in Pyeongchang eingefahren.

Krüger setzte sich nach insgesamt 30 km überraschend vor seinen Landsleuten Martin Johnsrud Sundby und Hans Christer Holund durch – der norwegische Topstar Johannes Hösflot Kläbo enttäuschte hingegen. Der Österreicher Max Hauke schlug sich wacker und kam als 27. ins Ziel.

Sieg nach Sturz

Krüger, der schon auf den ersten Metern unverschuldet gestürzt war und dem Feld hinterher laufen musste, lag nach 1:16:20,0 Stunden acht Sekunden vor dem dreimaligen Gesamtweltcup-Gewinner Sundby, der erneut den ersten großen Einzelsieg seiner Karriere verpasste. Der Schweizer Dario Cologna, der 2014 in Sotschi den Skiathlon gewonnen hatte, belegte Platz sechs.

"Ich hatte ein Gefühl, das ich noch nie auf Ski hatte, mir fehlen die Worte", sagte Krüger: "Meine Gedanken rasten, als ich gestürzt bin." Der 24-Jährige hatte im Dezember in Toblach seinen ersten und bislang einzigen Weltcupsieg gefeiert. Er gehörte nicht zur allerersten Garde der Norweger. Die Spiele in Pyeongchang sollten eigentlich zur großen Show von Jungstar Kläbo (21) werden – doch der ließ die nötige Frische vermissen.

Hauke kämpfte

Der Steirer Hauke erreichte die angepeilte Platzierung in den Top 30. Der 25-Jährige musste bei extrem schwierigen Bedingungen mit Kälte und Wind, von Krämpfen geplagt, an seine Grenzen gehen. "Es war ein Kampf mit den anderen und vor allem mit mir selbst", sagte Hauke. Das Tempo sei von Anfang an "brutal" gewesen und die Verhältnisse hätten den Bewerb enorm schwierig gemacht.

"Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Rennen so hart war", erklärte der aktuell beste Distanzläufer des ÖSV. "Ich bin froh, dass ich noch den Top-30-Platz ins Ziel gerettet habe." Der Rückstand des Management-Studenten, der bei Halbdistanz mit 48 Sekunden noch gering war, wuchs auf den letzten vier Kilometern stark an und betrug im Ziel 2:24,6 Minuten.

Keine Russen

Der russische Skiathlon-Weltmeister Sergej Ustjugow fehlte, er gehörte wie seine prominenten Landsleute Alexander Legkow (Sotschi-Olympiasieger über 50 km) und Maxim Wylegschanin (Silber über 50) zu den Athleten, die im Zuge des russischen Dopingskandals vom IOC keine Einladung erhalten hatten.

Ustjugow und Co. waren am Tag vor der Eröffnungsfeier mit ihren Einsprüchen gegen die Ausbootung abgeblitzt. Somit sind in Südkorea nur international eigentlich unbedeutende Skilangläufer aus Russland am Start – von diesen überraschte Denis Spizow mit Platz vier. (sid, 11.2.2018)

Skilanglauf, Skiathlon Herren:

1. Simen Hegstad Krüger (NOR) 1:16:20,0 Stunden
2. Martin Johnsrud Sundby (NOR) 8,0 Sekunden zurück
3. Hans Christer Holund (NOR) +9,9
4. Denis Spizow (OAR) 12,7
5. Maurice Manificat (FRA) 14,2
6. Dario Cologna (SUI) 25,1
7. Andrew Musgrave (GBR) 25,7
8. Alex Harvey (CAN) 33,4
9. Martin Jaks (CZE) +33,8
10. Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) +43,4
Weiter:
27. Max Hauke (AUT) 2:24,6 Minuten