Die Abgasmessung über das Endrohr soll in Österreich nun abgeschafft werden.

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In Deutschland war sie bereits abgeschafft und wurde mit 1. Jänner wiedereingeführt. Nun soll sie in Österreich abgeschafft werden, wenn es nach dem Willen von Autoimporteuren, Autofahrerklubs und des Verkehrsministers geht: die Abgasmessung mittels Sonde am Auspuffendrohr.

On-Board-Diagnose

Im üblichen lobbyistischen Gezerre erweisen sich die einen als glühende Befürworter und die anderen als glühende Gegner. Es stimmt, dass die bei neuen Fahrzeugen vorgeschriebene On-Board-Selbstdiagnose des Fahrzeugs genauer arbeitet als jede Sonde, die man in den Auspuff steckt. Es stimmt, dass es an jeder Elektronik Möglichkeiten zur Manipulation gibt. Die Manipulation an der Fahrzeugelektronik ist aber viel schwieriger als am Auspuffendrohr. Dort ist Manipulation kinderleicht. Man braucht die Sonde nur ins Auto daneben zu stecken, das den Test gerade bestanden hat, schon passen die Werte garantiert.

Zeit und Geld

Die Abgasmessung per Sonde ist den Prüfinstitutionen ein Dorn im Auge, weil sie Zeit und Geld kostet, durch das Hochdrehen des Motors ein Risiko für Motorschäden enthält und so ungenau ist, dass ohnehin ein schwerer Defekt vorliegen muss, dass dieser auch auffällt. Die Endrohrmessung ist tatsächlich ein Relikt aus einer Zeit, als Elektronik im Auto noch kaum eine Rolle spielte. Dass nun die Wiedereinführung der Endrohrmessung in Deutschland erfolgte, liegt wohl am ehesten in der Tatsache begründet, dass die Politiker angesichts des ausufernden Abgasskandals irgendetwas Plakatives tun mussten, um das Volk zu beruhigen. (Rudolf Skarics, 20.2.2018)