Wald heißt auch: Bäume, Sträucher und Wildkräuter, die essbar sind.

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Markus Strauß: Die Wald-Apotheke.
€ 20,60 / 203 Seiten.
Knaur-Menssana-Verlag 2017

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Wer denkt, er wüsste schon alles über die Heilkraft in der Natur, sollte sich von Markus Strauß überraschen lassen. Er stellt Pflanzen vor, die man nicht erwarten würde. Wer hat schon einmal Eichelsuppe gegessen, geröstete Bucheckern geknabbert oder einen Engelwurzsirup getrunken?

Von Fichte bis Giersch, von Birke bis Vogelbeere, die Lektüre lässt einen den Wald in anderen Augen erscheinen. Die Experimentierfreudigkeit und Neugierde der Leser vorausgesetzt, beschreibt Strauß (er ist Biologe und Experte in Sachen Selbstversorgung), was alles an Bäumen genießbar ist.

Eichelmehl und Lindenblüten

Ganz prinzipiell nutzt er Blätter, Früchte, Samen und Wurzeln gleichermaßen, gibt Anleitungen zum optimalen Sammelzeitpunkt, zum Haltbarmachen und zur (mitunter zeitintensiven) Verarbeitung.

Wer sich das Kapitel "Eicheln" durchliest, will wissen, wie die von Gerbstoffen befreiten Früchte schmecken. Der Terminus "Apotheke" ist sehr weit gefasst: Eichelmehl empfiehlt Strauß bei Glutenunverträglichkeit, Lindenblüten gegen Rheuma und Brennnesselsuppe bei saurem Magen. Möge der Frühling kommen. (Karin Pollack, 13.2.2018)