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Der Theewaterskloof-Damm nahe Kapstadt versorgt die Metropole mit Trinkwasser, der Wasserstand ist derzeit aber gefährlich niedrig.

Foto: Reuters / Mike Hutchings

Kapstadt – Die Abschaltung der Wasserversorgung droht Südafrikas Touristenmetropole Kapstadt nach neuestem Stand erst im Juni. Die als "Stunde null" bezeichnete Abschaltung konnte wegen geringeren Wasserverbrauchs von Landwirtschaft und Bürgern vom 11. Mai auf den 4. Juni verschoben werden, erklärte die Stadtverwaltung am Dienstag. Im Jänner war noch der 21. April prognostiziert worden.

Südafrikas Regierung erklärte die seit rund drei Jahren anhaltende Dürre unterdessen zu einer nationalen Katastrophe. Damit kann die Regierung eine aktivere Rolle bei der Bekämpfung der Dürrefolgen einnehmen.

Die Ministerpräsidentin der Provinz Westkap, Helen Zille, warnte, dass die Gefahr einer Wasserabschaltung weiter bestehe. "Wir werden noch mehrere Monate (Wasser) sparen müssen, um die 'Stunde null' zu besiegen." Kapstadts Trinkwasserreservoirs sind infolge einer mehrjährigen Dürre fast leer.

Täglicher Wasserverbrauch gefallen

Der tägliche Wasserverbrauch in der Stadt ist der Verwaltung zufolge in der vergangenen Woche auf 526 Millionen Liter pro Tag gefallen, im Vorjahreszeitraum waren es noch 830 Millionen Liter pro Tag. Die Stadt geht davon aus, dass eine Abschaltung der Versorgung auch bei anhaltender Dürre verhindert werden kann, wenn der tägliche Verbrauch auf 450 Millionen Liter fällt.

Nicht mehr als 50 Liter Frischwasser pro Tag

Die Einwohner der Stadt dürften weiterhin nicht mehr als 50 Liter Frischwasser pro Tag verwenden – das muss zum Trinken, Duschen, Putzen, Kochen und für die WC-Spülung reichen. In Österreich liegt der Verbrauch laut Angaben des Umweltministeriums bei rund 135 Litern pro Person und Tag.

Sollte es zur "Stunde null" kommen, würde die Wasserversorgung eingestellt, und die rund 4,5 Millionen Einwohner bekämen pro Tag nur noch jeweils 25 Liter. Das Wasser müssten sie an 200 Verteilzentren unter Aufsicht von Militär und Polizei abholen. 25 Liter gelten international als Mindestmaß für Hygiene und Gesundheit.

Die Verwaltung empfiehlt den Bürgern zum Beispiel, höchstens zwei Minuten zu duschen. Für die Klospülung soll nur noch Brauchwasser genutzt werden, etwa jenes aus der Dusche oder der Waschmaschine. Urlauber werden in Hotels ermahnt, möglichst wenig Wasser zu verbrauchen. (APA, red, 13.2.2018)