Vor allem bei der Industrie und Stromerzeugung heben die Länder zu wenig CO2-Steuern ein, kritisiert die OECD.

Foto: IvanDonchev / Greenpeace

Paris – Im Kampf gegen den Klimawandel verlangen viele Staaten laut einem Expertenbericht zu niedrige Energiesteuern. Solche Steuern, die beispielsweise für den Verbrauch von Energie auf Kohle- oder Öl-Basis erhoben werden, könnten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, heißt es in dem Papier der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Bisher sei das Steuerniveau in den meisten Industrie- und Schwellenländern aber nicht hoch genug, um Umweltschäden aus dem Energieverbrauch zu kompensieren, heißt es im Papier, das am Mittwoch in Paris vorgestellt wurde. Dafür sind laut OECD mindestens 30 Euro pro Tonne freigesetztem Kohlenstoffdioxid nötig. Steuern schafften derzeit zudem zu wenige Anreize, Energie zu sparen.

Untersucht wurde für den Bericht die Situation in 42 Ländern, die mit ihrem Energieverbrauch zusammen für rund 80 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind. Die Autoren stützen sich auf Daten aus dem Jahr 2015.

Ein wichtiger Kritikpunkt: Die Länder erheben zwar im Transportsektor – zum Beispiel für Benzin und Diesel – vergleichsweise hohe Steuern. Für den sehr viel größeren Energieverbrauch abseits der Straßen und des Verkehrs jedoch müssen kaum Steuern gezahlt werden. So werden für vier Fünftel der CO2-Emissionen, die etwa beim Heizen, in der Industrie und bei der Stromerzeugung anfallen, gar keine Steuern fällig. (APA, 14.2.2018)