Georg Starzer wird am Donnerstag erneut befragt.

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Wien – Die Buwog-Verhandlung ist am Mittwoch mit der Einvernahme von Exbanker Georg Starzer weitergegangen. Quintessenz seiner Aussage: Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) habe nichts mit dem Beraterauftrag für Peter Hochegger zu tun gehabt, der habe also auch keinen Provisionsanspruch gehabt. Die gegenteiligen Aussagen von Immofinanz-Chef Karl Petrikovics seien "erlogen", "substanzlos", "ein Konstrukt", "alles erfunden".

Beschrieben hat Starzer auch die Rolle von RLB-OÖ-Chef Ludwig Scharinger. Im Vergleich zu Petrikovics sei der "weniger Alleinregent" gewesen. Der ehemals mächtige RLB-OÖ-Chef ist angeklagt, aber verhandlungsunfähig.

Vieraugengespräch

In einer Raiffeisen-internen Untersuchung hat er gemäß STANDARD-Informationen am 13. Mai 2013 ausgesagt, dass er mit Immobilienmakler Ernst Plech ein "Vieraugengespräch" zur Buwog geführt habe, nach der Ausschreibung. Sinngemäß habe ihm der gesagt: "Bei der Buwog läuft's ja eh ganz gut. Dabei kann ich auch behilflich sein. Aber ich erwarte mir ein Prozent des Kaufpreises." Er, Scharinger, habe "klipp und klar abgelehnt", Starzer habe er vom Gespräch mit Plech berichtet. Dass Hochegger Starzer später einen Vertrag vorgelegt hat, habe er "zum damaligen Zeitpunkt nicht gewusst".

Während Starzer vor Gericht wiederholt betont hat, beim Buwog-Deal "keinen Einblick in den operativen Bereich" gehabt zu haben, stellte Scharinger die Rollenverteilung in einer Beschuldigtenvernehmung im Juli 2013 so dar: "Starzer war Projektverantwortlicher, ich als Vorstandsvorsitzender war in die operative Abwicklung des Geschäfts nicht näher eingebunden." Er habe seine Informationen aus den Vorstandssitzungen bezogen – auch die über den Buwog-Letztpreis. (gra, 14.2.2018)