Auch am Rande eines abgesagten Skirennens ist viel Arbeit zu verrichten. Früher oder später kommt es bestimmt, das nächste Rennen.

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Gangneung – Der Olympiapark in Gangneung ist aus Sicherheitsgründen vorübergehend für die Öffentlichkeit gesperrt worden. Der alpine Damen-Slalom in Yongpyong und der Biathlon-Damen-Einzelbewerb in Alpensia wurden wegen des starken Windes auch aus Fairnessgründen gecancelt. Die Wetterturbulenzen bei den Olympischen Spielen in Südkorea gehen munter weiter.

Das IOC gibt sich noch gelassen. "Wenn der Wind von jetzt an 15 Tage weiterbläst, könnte es ein Problem werden. Aber derzeit ist alles okay", sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Der Ski-Weltverband (Fis) sei an Störungen durch Wind und Wetter gewöhnt. Es soll nun – bei den Alpinen auch aufgrund der Absagen vergangener Tage – am Donnerstag mit der Herren-Abfahrt in Jeongseon und dem Damen-Riesentorlauf in Yongpyong sowie mit den Biathlonbewerben über 15 km der Damen und 20 km der Herren in Alpensia weitergehen. Am Freitag ist das alpine Programm, das den Damen-Slalom und den Herren-Super-G umfasst, nicht minder dicht.

Angesichts der Vorhersagen und weiteren Prognosen mit bis zu 100 km/h Windgeschwindigkeit kam es etwas überraschend, dass der Damen-Slalom nicht gleich in der Früh abgesagt wurde. "Es hat schon Minuten oder Stunden gegeben, wo es nicht superschlecht war. Es war in der Früh einigermaßen zum Darandenken, dass man fahren könnte", verteidigte Fis-Renndirektor Atle Skaardal die Entscheidung, Rennläuferinnen und Zuschauer auf den Berg zu holen.

Stephanie Brunner nutzte die Zeit zum Training neben dem Rennhang. "Ich glaube, es war die richtige Entscheidung. Bei Olympia soll es schon ein faires Rennen geben", sagte die Tirolerin. Für Brunner, Bernadette Schild, Katharina Gallhuber und Katharina Liensberger heißt es damit weiter: bitte warten.

Im Biathlon wurde der Einzelbewerb der Damen schon mehrere Stunden vorher abgesagt. Wegen des hohen Risikos eines Sturms werde der Wettkampf auf Donnerstag verlegt, teilte die Rennjury mit.

Zur Sicherheit gesperrt

Damit soll im Biathlonstadion in Alpensia ein Doppel in Szene gehen. Die Athletinnen, so auch die drei Österreicherinnen Lisa Theresa Hauser, Katharina Innerhofer und Dunja Zdouc, erfuhren von der Absage noch im olympischen Dorf.

Der Olympiapark an der Küste wurde wegen Sturmböen sogar vorübergehend gesperrt und alle Aktivitäten in der öffentlichen Zone um das Stadion eingestellt, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Die Wettbewerbe in den Eisarenen waren nicht betroffen, die Zuschauer aufgefordert, in den Hallen und Gebäuden zu bleiben. Geräumt wurden die Sub-Pressezentren am Gangneung Oval der Eisschnellläufer und an der Ice Arena der Eiskunstläufer. Die Pressezentren sind riesige Zelte, die von Stahlrohrkonstruktionen getragen werden und zu wanken begannen. Die Journalisten hatten auf den Tribünen in den Hallen zu arbeiten.

Leichte Entwarnung kommt derweil vom Organisationskomitee. Dessen Sprecher Sung Baik-you versprach "besseres Wetter", also leichten Schneefall und vor allem abflauenden Wind. Man muss es ja nicht unbedingt mit Bernadette Schild halten, die sagt: "Die Prognose muss nicht stimmen." (APA, red, 14.2.2018)