Riad – Forscher haben im Nordwesten Saudi-Arabiens mehrere lebensgroße Felsenreliefs entdeckt, die Dromedare und andere Tiere zeigen. Die in Felsen gehauenen Darstellungen dürften rund 2.000 Jahre alt sein – zu welchem Zweck sie mitten in der Wüste angefertigt wurden, ist unklar.

Guillaume Charloux von der französischen Forschungsorganisation CNRS und Kollegen stießen auf die Kunstwerke in der Provinz Al Jawf im Nordwesten des Landes. Auf drei Felsvorsprüngen in der Wüste fanden sie ein Dutzend Reliefs, die teilweise durch Erosion schwer beschädigt sind. Auf einigen sind die Abbildungen aber noch gut erkennen.

Foto: CNRS

Ein Teil der Darstellungen ist als Flachrelief in die Felsoberfläche hineingearbeitet, andere treten als Hochrelief aus der bearbeiteten Felsoberflächen hervor, wie das Forscherteam berichtet. Die Ausführung dieser Felskunst gehe weit über die bisher bekannten einfachen Gravierungen hinaus.

Foto: CNRS

Aber auch sonst unterscheiden sich die Reliefs von bereits bekannter Felskunst aus der Region. Eine Szene ist besonders ungewöhnlich: Sie zeigt ein Dromedar und einen Esel – ein Tier, das nach Angaben der Forscher in der Felskunst äußerst selten vertreten ist.

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Wozu diese Reliefs in der Wüste angefertigt wurden, ist rätselhaft – bisher wurden keine Spuren von Siedlungen oder religiösen Stätten in der näheren Umgebung gefunden. Die Forscher vermuten aber, dass der Ort als Zwischenstopp für Reisende auf nahe gelegenen Karawanenwegen gedient haben könnte. (red, 14.2.2018)

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