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Streep: "Wenn der Vorstand der Weinstein-Company zur Hälfte mit Frauen besetzt wäre, dann wäre nichts von alldem passiert."

Foto: AP / Michel Euler

New York / Hollywood – Meryl Streep (68) geht davon aus, dass die aktuelle Missbrauchs-Debatte wirkliche Veränderungen in der Schauspielbranche mit sich bringen wird. "Aus meiner Sicht als Feministin erleben wir gerade den optimistischsten Moment in 40 Jahren – mit dem Preis einiger sehr zerstörter Frauenleben", sagte Streep in New York.

Das Interview fand anlässlich der Premiere des Journalismusdramas "Die Verlegerin" – mit Streep in der Hauptrolle – statt. Zugleich meint die Schauspielerin, dass viele der aktuellen Fälle von sexuellem Missbrauch wie der des Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein in einem anderen Berufsumfeld nicht geschehen wären. "Unsere Kultur wird von den Männern an der Spitze bestimmt. Wenn der Vorstand der Weinstein-Company zur Hälfte mit Frauen besetzt wäre, dann wäre nichts von alldem passiert", so Streep. "Bei der ersten Gelegenheit, bei der eine außergerichtliche Einigung gezahlt wurde, hätte jemand gefragt, wofür das Geld ist, und entschieden, dass das nicht weiter gezahlt wird."

Insgesamt gab sich die dreifache Oscar-Gewinnerin zuversichtlich: "Die ganze Welt wird sich verändern, wenn wir Gleichberechtigung haben und Partnerschaftlichkeit erleben. Es geht nicht darum, jemanden zu ersetzen – es geht darum, zu teilen." (APA, 15.2.2018)