Tel Aviv/Jerusalem – Ein israelisches Militärgericht hat einen palästinensischen Attentäter zu vier Mal lebenslanger Haft verurteilt. Der Mann hatte im Juli 2017 drei Mitglieder einer Familie in einer israelischen Siedlung im Westjordanland erstochen, wie die israelische Armee am Donnerstag mitteilte.

Der junge Mann muss zudem umgerechnet rund 410.000 Euro Entschädigung an die Familie zahlen. Er wurde auch wegen zweifachen versuchten Mordes verurteilt sowie Hetze.

Richter forderte Todesstrafe

Der Palästinenser aus einem Dorf nördlich von Ramallah hatte in der nahe gelegenen Siedlung Neve Zuf einen Großvater und dessen erwachsene Kinder erstochen, während die Familie gerade die Geburt eines Enkelkindes feierte. Die Tat geschah während der Tempelberg-Krise, bei der es zu tagelangen Unruhen in Jerusalem und den Palästinensergebieten kam.

Einer der Richter forderte die Todesstrafe für den Attentäter. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman treibt derzeit ein Gesetz voran, das die Verhängung der Todesstrafe für Terroristen erleichtern würde.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte nach dem Attentat die Todesstrafe für den Angreifer gefordert. Seine Einstellung als Ministerpräsident sei es, "dass (der Täter) im Fall eines so verabscheuungswürdigen Mordes hingerichtet werden muss – damit er nicht mehr lächelt". (APA, 15.2.2018)