Mehr als 1.000 Briefe von Peter Rosegger sind im neuen Projekt RaraBib der Steiermärkischen Landesbibliothek ab sofort online zugänglich. Darüber hinaus auch noch Manuskripte, Bücher, Fotos sowie Dokumente anderer Autoren. Die Werke wurden digitalisiert und mit Metadaten versehen, sodass auch wissenschaftliches Arbeiten ermöglicht wird, hieß es bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

"Wir haben das Rosegger-Jahr zum Anlass genommen, dieses Projekt aus der Taufe zu heben", erklärte die Leiterin der Landesbibliothek, Katharina Kocher-Lichem. Der Nachlass des steirischen Dichters kam bereits 1932 an die Bibliothek und besteht aus zahlreichen Manuskripten, Korrespondenzen, Zeichnungen, Fotoalben aber auch persönliche Gegenstände wie Brille oder Spazierstock. Diese Sammlung ist nicht öffentlich zugänglich, doch seit neuestem können die sogenannten "Rara" online eingesehen werden.

4.230 Seiten digitalisiert

1.116 Briefe, die von rund 250 Korrespondenzpartner stammen, wurden aufbereitet und teilweise transkribiert, da die Handschrift schwer lesbar ist. Insgesamt 4.230 Seiten wurden digitalisiert, zusätzlich Fotos und Urkunden online gestellt. Das Projekt wird laufend erweitert und ist für die Nutzer kostenfrei. Über die Homepage der Landesbibliothek gelangt man auf die entsprechende Seite und kann sofort loslesen. Zur besseren Übersicht werden Neuzugänge extra aufgelistet, die Dokumente zu Rosegger wurden in einer eigenen Rubrik zusammengefasst. Das Projekt ist "bei Weitem nicht fertig und wird vielleicht nie fertig sein", betonte Maximilian Losinschek, der dafür zuständig ist. Ständig werden neue Briefe hinzugefügt, denn das Ziel ist es, im Laufe der nächsten Jahre den gesamten Nachlass an Briefen der Landesbibliothek online zu stellen.

Damit auch wissenschaftliches Arbeiten gewährleistet ist, wurden Metadaten beigefügt, außerdem können die Texte beliebig vergrößert werden, ein Herunterladen ist aber nicht möglich. "Die neue digitale Plattform bietet der Landesbibliothek die Möglichkeit, einzigartiges Material, das der Öffentlichkeit aus konservatorischen Gründen immer verborgen bleiben müsste, weltweit zugänglich zu machen", erläuterte Kocher-Lichem.

RaraBib ist eine Weiterentwicklung des Programms webbook, das an der Technischen Universität Graz (TU) entwickelt worden ist. Im Auftrag der IT-Abteilung des Landes wurde webbook den Bedürfnissen einer Bibliothek angepasst und ergänzt. (APA, 15.2.2018)