Lesung und "Werkstattgespräch" mit dem literarischen Großmeister Turrini, Erwin Steinhauer und Herbert Föttinger.

Foto: Astrid Bartl

Die Personale Niederösterreich widmet heuer ihr zweitägiges Format, in dem einmal im Jahr eine Persönlichkeit des literarischen Lebens in den Vordergrund gestellt wird, einem Mann mit Format und vielen Formaten: Peter Turrini ist literarischer Großmeister quer durch alle Genres. Der in Kärnten geborene Wahlniederösterreicher entspricht dabei ganz den Vorgaben, denen zufolge die ausgewählten Schriftsteller sowohl einen gewissen Niederösterreichbezug als auch Wirkkraft über das Bundesland hinaus zeigen sollen.

Bekannt wurde Turrini durch seine kontrovers rezipierten Theaterstücke Rozznjogd und Sauschlachten. Ebenso umstritten war seine nun bereits legendäre Fernsehserie Alpensaga und deren sozialkritische Darstellung der Bauernschaft. Heute, Freitag, lädt Turrini im Zuge einer Lesung im Literaturhaus NÖ zu einem Streifzug durch sein Werk ein, wobei der Saxofonist Edgar Unterkirchner für die musikalische Umrahmung sorgen wird. Fortgesetzt wird das Programm morgen mit einem Werkstattgespräch im Rahmen der Samstagsmatinee.

Den Anlass gibt Peter Turrinis neues Drama Fremdenzimmer, das im Jänner im Theater in der Josefstadt mit Erwin Steinhauer in der Hauptrolle uraufgeführt wurde und großen Anklang gefunden hat. Neben Steinhauer wird sich Regisseur und Theaterdirektor Herbert Föttinger an dem Werkstattgespräch beteiligen.

Fremdenzimmer – als erster Teil einer Dilogie zum Thema Flucht – handelt von einem österreichischen Paar, das einen syrischen Flüchtling bei sich aufnimmt. Die xenophoben Einstellungen der beiden beginnen mit der Zeit aufzubrechen. 2016 wählte die Personale Niederösterreich Julian Schutting, 2017 Marlene Streeruwitz für ihr Format aus. Nicht Sieben Sekunden Ewigkeit, sondern zwei Tage mit dem niederösterreichischen Schriftsteller stehen heuer auf dem Programm. (Hannah Mühlparzer, 15.2.2018)