Exmanager Georg Starzer.

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Wien – In der Buwog-Verhandlung wurde am Donnerstag wieder Raiffeisenlandesbank-OÖ-Exmanager Georg Starzer befragt. Die Staatsanwälte klopften seine Aussage ab, dass die RLB OÖ mit dem Provisionsgeschäft Peter Hocheggers nichts zu tun gehabt habe.

Thematisiert wurden etwa Termine mit Bauunternehmer Anton K. – auch er soll wiederholt Beraterdienste angeboten haben. Er stand einst in Geschäftsbeziehung zur Porr, Walter Meischberger und Ernst Plech. Der Exbanker erklärte die Treffen aber mit der schlechten wirtschaftlichen Situation, in der sich der "schwierige Kunde" (so Starzer am Mittwoch) befunden habe. Der einst mächtige Wiener Bauunternehmer kann nicht befragt werden; er ist krank und seit 2009 besachwaltet.

Gemäß Informationen des STANDARD hat die Sachwalterin 2011 ihre Entbindung von der Verschwiegenheit gegenüber dem Bundeskriminalamt Wien beantragt. Sie wollte zudem ermächtigt werden, Unterlagen zu K.s "Rechtsbeziehungen" zu Porr, Plech, Meischberger und deren Gesellschaften auszufolgen – der Antrag wurde aber vom Bezirksgericht abgewiesen. "Pauschale Entbindung" und "ungeprüfte Herausgabe sämtlicher Unterlagen" entsprächen nicht dem Wohl des Betroffenen, wurde argumentiert.

Viele gute Gründe

Laut Staatsanwalt hat Starzer "450.000 Gründe, der RLB nicht zu schaden". Diese Rechnung bezog sich auf die berufliche Situation des Exbankers. Sein Vertrag (450.000 Euro 2016) wurde im Herbst aufgelöst, Pension beziehe er keine, sagte der 60-Jährige. Er lebe von seiner Abfertigung. Die Frage, ob er seine Aussage aus finanziellen Gründen mache, beantwortete er so: "Unsinn." Petrikovics und Hochegger zögen ihn vielmehr in die Sache, weil sie "ihre Haut retten wollen". Er selbst wolle das nicht, antwortete er dem Staatsanwalt auf die entsprechende Frage, "Sie sind da auf einer völlig falschen Fährte".

Auch Schloss Leopoldstein war wieder Thema. Starzer blieb dabei, dass Hochegger die RLB darauf angesprochen habe, vielleicht hätte er aus dem unverkaufbaren Schloss "ein Goldstück" machen können, sinnierte er. Die Richterin, wie immer bestens vorbereitet, schien skeptisch.

Kalendereinträge konnte Starzer bei seiner Befragung durch Petrikovics' Anwalt Otto Dietrich nicht genau kommentieren. Seine Kalender seien ihm zwar heilig gewesen, aber er habe die jeweils zu Jahresende weggeworfen. (gra, 15.2.2018)