EU-weit/Sofia – Die "Leidenschaft für eine EU-Erweiterung ist nicht rasend groß", erklärte Nachbarschaftskommissar Johannes Hahn am Freitag vor Beginn des Eu-Außenministerrats in Sofia zum Thema Westbalkan. Alle EU-Länder seien sich im Klaren, dass die Westbalkan-Staaten die Bedingungen für den Beitritt erfüllen müssten. "Qualität hat Vorrang vor Geschwindigkeit".

Beim EU-Rat sind auch die Außenminister der Beitrittskandidaten vertreten. Hahn erklärte, dies sei eine gute Gelegenheit zu bilateralen Gesprächen. Dass während der bulgarischen Ratspräsidentschaft weitere Westbalkan-Staaten den Startschuss für Beitrittsverhandlungen bekommen könnten, hält Hahn für verfrüht. "Wir haben jetzt Februar und die Präsidentschaft (der Bulgaren, Anm.) endet im Juni. Aber es ist zu früh."

Im Namensstreit "zuversichtlich"

Jedenfalls gelte es zu bedenken, dass alle Westbalkan-Staaten absolut eng mit der Entwicklung der EU verbunden seien. Alle Länder seien von EU-Staaten umgeben. Früher oder später sollten sie Mitglieder werden, um schließlich entweder mit Europa verbunden oder wiederverbunden zu werden.

Er hoffe, dass es "keine Probleme" beim Namensstreit zwischen Mazedonien und Griechenland geben werde. "Ich bin sehr zuversichtlich", so Hahn.

Die Westbalkan-Staaten müssten ihre Hausaufgaben machen. Dies gelte aber auch für die EU. (APA, 16.2.2018)