Goma – Wegen neu aufgeflammter Kämpfe im Ostkongo sind Unicef zufolge mindestens 46.000 Kinder auf der Flucht vor der Gewalt. Seit Beginn der Kämpfe in der Provinz Ituri seien dutzende Menschen getötet und mindestens 70 Dörfer geplündert und niedergebrannt worden, erklärte das Uno-Kinderhilfswerk am Freitag.

Seit Jahresbeginn sind Unicef zufolge bereits mehr als 34.000 Kongolesen in kleinen Booten über den Albertsee ins benachbarte Uganda geflohen. Mehrere Flüchtlinge seien bereits auf der bis zu zehn Stunden dauernden Überfahrt ertrunken.

Volksgruppen Lendu und Hema gegeneinander

Im Osten des Kongo, der reich an Bodenschätzen ist, kämpfen zahlreiche Milizen um die Vorherrschaft. Die jüngste Flüchtlingswelle wurde aber vor allem durch Kämpfe zwischen den Volksgruppen der Lendu und der Hema ausgelöst.

Insgesamt waren im Kongo Ende vergangenes Jahres der Uno zufolge rund 4,5 Millionen Menschen innerhalb der Landesgrenzen auf der Flucht, mehr als in jedem anderen afrikanischen Land. Zudem sind demnach weitere 500.000 Kongolesen in Nachbarländer geflohen. (APA, dpa, 16.2.2018)