Rubin und Karow (Meret Becker und Mark Waschke) beim Ermitteln.

Foto: ORF/ARD/Reiner Bajo

"Der Film tut Ihnen nicht gut." Die Berliner Tatort-Kommissarin Nina Rubin (Meret Becker) macht sich Sorgen um ihren Kollegen Robert Karow (Mark Waschke). Dieser hat nämlicheinen deutschen Berlinale-Film gesehen.

Karows zunehmend verwirrter Zustand ist aber auch deshalb nachvollziehbar, weil er bei seinen Recherchen – ein ihm zugestellter abgetrennter Finger hat solche erfordert – den Krimi Meta angesehen hat, der beim Filmfestival seine Premiere feiert. Und der von einem Verbrechen erzählt, das sich bis ins kleinste Detail in der Wirklichkeit zu wiederholen scheint! Hat hier also ein filmbesessener Psychopath (Simon Schwarz) seine Fantasien als Drehbuch verkauft? Oder ist Karow gar einer Verschwörung der ehemaligen, mit Nazis durchsetzten Spionageorganisation Gehlen auf der Spur?

Langsam kommen Karow und Rubin, die immerhin nur als alleinerziehende Mutter überfordert ist, der Wahrheit näher – falls es in Meta, dem fiktiven Film und der realen Tatort-Folge, überhaupt eine solche gibt. Denn Autor Erol Yesilkaya und Regisseur Sebastian Marka frönen lustvoll und ausgiebig der Verdoppelung der Ebenen und Bilder, zumal auch im illegalen Bordell mitgefilmt wurde.

Das kratzt zwar spätestens dann, wenn Karow Gefahr läuft, als Taxi Driver wie weiland Robert De Niro zur Selbstjustiz zu greifen, gehörig an der Wahrscheinlichkeitsgrenze. Aber andererseits soll es ja vorkommen, dass paranoid wird, wer zuviel arbeitet.

Verloren gegangen ist an Karow jedenfalls der Filmkritiker: Wer unter Einfluss von Energiegetränken im Kino einen Anschlussfehler entdeckt, hat noch Alternativen zur Polizei. (Michael Pekler, 17.2.2018)