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Unternehmen und staatliche Stellen können sich mit regelmäßigen Updates gegen 95 Prozent der Angriffe auf die IT-Infrastruktur absichern. Diese Erkenntnis haben Vertreter des Innenministeriums von der "Conference on Cyber Conflict" im Rahmen der Münchner Sicherheitstage mitgenommen. Diese und weitere Informationen will die Regierung in seine Sicherheitsstrategie einfließen lassen.

Jeder einzelne betroffen

Vertreter von Regierungen, Unternehmen und anderen Organisationen haben bei der international besetzten Konferenz am Freitag teilgenommen. Österreichs Innenministerium war erstmals durch seinen Generalsekretär Peter Goldgruber vertreten. "Ziel der Teilnahme war, dass wir über unseren eigenen Tellerrand schauen", sagte dieser nach den Beratungen. Nicht nur große Organisationen seien von Cyber-Kriminalität betroffen, sondern jeder Einzelne.

Estland-Angriff

Ein Thema der Konferenz war der große Angriff auf die IT-Infrastruktur in Estland im vergangenen Jahr. Zuerst hatte man Russland in Verdacht, Experten würden dem aber widersprechen, berichtete Goldgruber. Ursache sei jedenfalls eine seit einem halben Jahr bekannte und nicht geschlossene Sicherheitslücke gewesen. Den Angreifern sei es also sehr leicht gemacht worden, lautete die Erkenntnis bei den Gesprächen in München.

Bewusstseinsbildung

Was die Teilnehmer – unter anderem Österreich – nun gegen solche Bedrohungen tun wollen? Das Innenministerium will weiterhin auf Bewusstseinsbildung durch staatliche Institutionen setzen. "Schutz ist die bessere Maßnahme als den Schuldigen nachzurennen", so Goldgruber. Wichtig sei aber auch, von der Diskussion ins Handeln zu kommen. Darum habe das Vorhaben der Sicherheitsstrategie im Regierungsprogramm hohe Priorität.

Kooperation

Auch während der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs im zweiten Halbjahr soll der Cyber-Sicherheit ein Schwerpunkt gewidmet werden. Auf nationaler Ebene wird die bereits angekündigte Richtlinie derzeit erarbeitet. Das Wichtigste sei aber die Vernetzung der einzelnen Staaten untereinander. Goldgruber: "Die beste Wissensnutzung liegt in der Kooperation, nicht im Nebeneinander." (APA, 17.2.2018)