Berlin – In der CDU mehren sich die Stimmen für eine programmatische Erneuerung der Partei. "Die Union muss sich in nächster Zeit verstärkt mit ihrem Wertefundament angesichts der Herausforderungen der Zukunft beschäftigen", sagte Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) der "Rheinischen Post" vom Samstag. "Wir müssen erklären, was heute Politik auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes bedeutet."

Im "Spiegel" erklärte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), er gehe davon aus, dass CDU-Chefin und Kanzlerin Angela Merkel ein Zeichen für die Erneuerung der Partei und der Regierung setzen werde.

Nachfolgedebatte: Ja oder Nein

Bouffier warnte jedoch vor einer Nachfolgedebatte. Wer Merkel infrage stelle, schade der Partei. Allerdings ist nach einer Umfrage fast jeder zweite Bundesbürger dafür, dass Merkel vor Ablauf der Legislaturperiode das Kanzleramt verlässt. Nach der Insa-Umfrage für "Focus" sind 38,5 Prozent der Befragten dagegen der Ansicht, Merkel sollte die gesamte Amtszeit regieren. Unter den CDU-Anhängern ist nach der Erhebung nur jeder Fünfte für ein vorzeitiges Aus der Kanzlerin.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete, am Montag werde das CDU-Präsidium über einen Antrag aus Baden-Württemberg beraten, nach dem sich die Partei bis 2020 ein neues Grundsatzprogramm geben soll. Es gebe sehr viele Themen, die neu bearbeitet werden müssten, sagte der Chef der baden-württembergischen Landesgruppe im Bundestag, Andreas Jung, dem Blatt. Dazu zählten Migration, Klimawandel, Digitalisierung und Integration. Der Generalsekretär der Südwest-CDU, Manuel Hagel, sprach von einem "konservativen Impuls". Dabei gehe es auch um deutsche Identität und Leitkultur. (APA/Reuters, 17.2.2018)