Nicht nur Lebenssgefährte Matthias Guggenberger versuchte Janine Flock im Ziel zu trösten.

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Handauflegen nützte aber nichts.

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Eine sportliche Umarmung für Siegerin Lizzy Yarnold.

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Pyeongchang – 3., 3. 4., 10. – Konstanz war Janine Flocks Erfolgsformel im olympischen Skeletonbewerb, doch im letzten Lauf spielten die Nerven der Tirolerin nicht mehr mit.

Nachdem die nach drei Läufen nur um zwei Hundertstel zurückliegende Britin Lizzy Yarnold (29) trotz schweren Fehlers einen neuen Bahnrekord markiert hatte (51,48 Sekunden) fiel Flock Meter für Meter zurück.

Schlussendlich fehlten der 28-Jährigen zwei Hundertstel auf die Bronzemedaille, die an Yarnolds Landsfrau Laura Deas ging. Silber holte die deutsche Weltmeisterin und Weltcupsiegerin Jacqueline Lölling, die 0,45 Sekunden hinter Yarnold blieb.

Im Ziel war Flock untröstlich, so sehr sich Bruder Daniel und Lebensgefährte Matthias Guggenberger, der in seinem Bewerb nur Rang 18 belegt hatte, auch um sie bemühten. Coach Michael Grünberger, einst Weltmeister, verzweifelte angesichts der TV-Bilder am Start.

Sotschi im Hinterkopf

Flock war als Mitfavoritin auf eine Medaille nach Korea gereist, als Weltcupsechste bei weitem aber nicht so hoch gehandelt worden, wie vor vier Jahren. In Sotschi war sie als frischgebackene Europameisterin zur Medaillenbank erklärt worden. "Ich war das Ganze nicht gewohnt und bin in eine Favoritenrolle reingefallen, die mir nicht bewusst war. Das war Überforderung pur. Da hat einfach nichts hingehaut", sagte sie rückblickend. Das Ergebnis: Platz neun und tiefe Enttäuschung bei der Athletin des Schlittensportvereins Innsbruck.

Nach Pyeongchang war sie als gereifte Athletin gekommen. Zudem vermeinte man mit dem Material einen großen Schritt nach vorne gemacht zu haben, nachdem Bruder Daniel seinen Arbeitgeber, einen Tiroler Spezialisten für Formen- und Anlagenbau, als Sponsor gewinnen konnte. Nur das Nervengerüst hielt der Belastung nicht ganz stand. (Sigi Lützow, 17.2.2018)

Skeleton, Damen:

1. Lizzy Yarnold (GBR) 3:27.28 Min.
2. Jacqueline Lölling (GER) +0,45 Sek.
3. Laura Deas (GBR) +0,62
4. Janine Flock (AUT) +0,64

5. Tina Herman (GER) +0,70
6. Anna Fernstädt (GER) +0,76