Teheran – Im Landesinneren des Iran ist am Sonntag ein Passagierflugzeug abgestürzt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur FARS war die iranische Maschine des Typs ATR-72 der Fluglinie Aseman Airlines mit 59 Passagieren und 6 Crewmitgliedern an Bord auf dem Weg vom Flughafen Mehrabad nach Yasuj im Südwestiran. Nachdem die Fluggesellschaft zunächst von 60 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern gesprochen hatte, korrigierte sie die Passagierzahl später auf 59.

Ob es Überlebende gibt, ist unklar. Die iranische Fluggesellschaft Aseman hat ihre Aussage zurückgezogen, wonach bei dem Absturz einer ihrer Maschinen am Sonntag alle 65 Menschen an Bord ums Leben kamen. "Wir können nicht exakt und endgültig den Tod aller Passagiere bestätigen", sagte ein Aseman-Sprecher der Nachrichtenagentur Isna. Wegen der "speziellen Umstände" in der Region gebe es noch keinen Zugang zum Absturzort.

Bei einem Flugzeugabsturz im Iran sind alle 65 Insassen ums Leben gekommen. Die Maschine war von Teheran unterwegs in den Südwesten des Landes, als sie an einem Berg zerschellte.
ORF

Das Flugzeug stürzte demnach über der Kleinstadt Semirom im Sagros-Gebirge im Südwesten des Landes ab. Rettungskräfte seien unterwegs, berichtete FARS. Über die Unglücksursache war am Vormittag zunächst nichts bekannt.

Schwarze Liste

Das Unternehmen Asemann Airlines steht auf einer aktuellen Schwarzen Liste unsicherer Fluggesellschaften der EU-Kommission. Im Iran hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder schwere Flugzeugunglücke gegeben, für die häufig der schlechte technische Zustand der Maschinen verantwortlich gemacht wurde.

Der bisher letzte Absturz ereignete sich im August 2014: Eine kleine Passagiermaschine des Typs Antonow 140 der iranischen Sepahan Airline war damals kurz nach ihrem Start auf dem Inlandsflughafen Mehrabad verunglückt. Dabei kamen 37 Menschen ums Leben, 11 wurden verletzt.

Im Jänner 2011 starben 77 Menschen, als eine Passagiermaschine bei einer Notlandung während eines Schneesturms in Nordwest-Iran auseinanderbrach. Im Mai 2010 stürzte ein Passagierflugzeug mit 168 Menschen an Bord ab.

Viele der Passagierflugzeuge im Iran, besonders die der kleineren Fluglinien, sind über 40 Jahre alt. Wegen der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Atomstreit konnte der Iran jahrzehntelang keine neuen Maschinen kaufen. Erst nach dem Atomdeal von 2015 mit den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland gab es neue Verträge mit Airbus, ATR und auch Boeing. Bisher wurden dem Iran nur ein Dutzend der neuen Maschinen übergeben. (APA, 18.2.2018)