Heimat ist ein umkämpftes Wort geworden. Von der extremistischen Rechten gekapert, versuchte zuletzt auch die liberale Mitte, den Begriff zurückzuerobern. Aber es war von Beginn an ein kontaminiertes Wort, wie die Medienwissenschafterin Alena Dausacker zeigt.

Als Gegenbegriff gegen die Stadt und die Moderne, oder auch aufgeladen mit reinster Nostalgie. Und dann von den Nazis auch noch ins Nationalistische gewendet, sodass mit einem Mal Heimat keine kleinteiligen Lebenswelten beschrieb, sondern die Nation als ganzes (die natürlich niemals eine erlebte Heimat sein kann). Dann fehlte nur mehr ein kleiner Schritt zum Heimatschutz, und von da ist es nur mehr einen Wimpernschlag entfernt, anderen die Köpfe einzuschlagen. Heimat ist also kein unschuldiges Wort. Heimat ist ein gefährliches Wort. (Robert Misik, 18.2.2018)