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Bitcoin-Millionäre fürchten sich vor Raubüberfällen.

Foto: Reuters/Tessier

Der russische Geschäftsmann wollte sich etwas gönnen und im thailändischen Phuket einen Luxusurlaub verbringen. Das klappte nicht: Eine Gruppe bewaffneter Männer lauerte ihm dort auf. Diese zwangen ihn, Bitcoins im Wert von 100.000 Dollar freizugeben, die sie auf eigene Konten transferierten. Bis heute versuchen Behörden den Weg der Bitcoins nachzuvollziehen.

Die Episode in Phuket ist kein Einzelfall: In der Türkei stoppten Banditen das Auto eines Geschäftsmannes, sie stahlen Bitcoins im Wert von drei Millionen Dollar. In der Ukraine wurde ein Bitcoin-Experte entführt und gegen Lösegeld wieder freigelassen; in New York wurde ein Ether-Investor überfallen.

Gezielte Überfälle

Offenbar verfolgen Kriminelle genau, wer mit Bitcoins oder anderen Kryptowährungen reich wird, um diese Personen dann zu überfallen. Das ergibt Sinn: Wer Millionäre auf der Straße ausraubt, wird wohl nicht mehr als ein paar tausend Dollar Bargeld ergattern können. Zwingt man sie, Geld von ihren Bankkonten zu transferieren, haben Polizeibehörden bei den Ermittlungen relativ leichtes Spiel. Bei Kryptowährungen ist das anders. Deren Weg zu tracken ist weitaus schwieriger.

Bodyguards und Waffen

Kryptomillionäre haben nach den Vorfällen begonnen, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. Sie heuern Bodyguards an oder bewaffnen sich. Beim Satoshi Roundtable, einem Treffen von Bitcoin-Investoren, gab es heuer laut "New York Times" erstmals bewaffnete Leibwächter.

Sicherheitsmaßnahmen

Natürlich gibt es auch technische Lösungen, um Bitcoin-Raubüberfälle zu verhindern. So könnte etwa festgelegt werden, dass Transaktionen erst nach dem Login mehrerer Person möglich ist. Außerdem sollte der eigene Reichtum in sozialen Medien möglichst wenig zur Schau gestellt werden. (red, 19.2.2018)