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Kein leichtes Leben haben derzeit Bundeswehr-Soldaten.

Foto: AP Photo/Mindaugas Kulbis

Berlin/Wien – Die deutsche Bundeswehr pfeift einem internen Bericht des Heereskommandos zufolge aus dem letzten Loch. Die Ausrüstungsprobleme machen demnach Einsätze im Rahmen der Nato schwierig, es fehle nicht nur an Panzern, sondern auch im Bereich der sogenannten beweglichen Unterbringung – also an Schutzwesten, Zelten und Winterbekleidung für die Soldaten.

Ein Einsatz der Bundeswehr bei der schnellen Eingreiftruppe des westlichen Verteidigungsbündnisses im kommenden Jahr erscheint so unrealistisch.

Speerspitze gefährdet

10.000 "Unterbringungseinheiten" würden dafür zwischen 2018 und 2020 benötigt, gerade einmal ein Viertel, die meisten davon für derartige Nutzung ungeeignet, kann die Bundeswehr aufbringen. 2019 soll Deutschland eine Führungsrolle in der Nato-"Speerspitze" einnehmen, die 2014 angesichts der russischen Krim-Annexion gegründet worden ist.

Politik will schnelle Lösung

Vonseiten der Politik gab es angesichts des Berichts Unverständnis. SPD-Verteidigungssprecher Fritz Felgentreu sagte der "Rheinischen Post", derartige Lücken seien nicht akzeptabel, CSU-Politiker Florian Hahn pocht auf den Koalitionsvertrag, der die Schließung von Materiallücken bei der Armee vorsieht.

Die FDP will bei der nächsten Sitzung des Verteidigungsausschusses im Bundestag einen Unterausschuss beauftragen, der sich mit dieser "skandalösen Situation" beschäftigten soll, kündigte FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann an. (red, 19.2.2018)