Der Hype um Bitcoin & Co ruft auch in den USA den Gesetzgeber auf den Plan. "Es steht außer Frage, dass ein regulatorischer Rahmen notwendig ist", sagt der republikanische Senator Mike Rounds, Mitglied im Bankenausschuss. Ein besonderes Dorn im Auge sind Politikern die Kursausschläge der Cyber-Devisen.

Der republikanische Parlamentarier Bill Huizenga plädiert daher für eine Einstufung der Kryptowährungen als Wertpapier. Damit unterlägen sie der Börsenaufsicht SEC mit ihren Regeln zum Anlegerschutz. "Viele Leute sind sich nicht bewusst, dass virtuelle Währungen durch nichts abgesichert sind", betont seine demokratische Kollegin Carolyn Maloney, die im Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses sitzt.

Selbst konservative Republikaner sehen Handlungsbedarf. "Ich bin ein Verfechter des freien Marktes, daher will ich keine Regulierung", sagt Dave Brat, Mitglied der konservativen Parlamentariergruppe House Freedom Caucus im Repräsentantenhaus. "Aber wenn es sich um eine Währung handelt, die die gesamte Wirtschaft destabilisieren könnte, müssen wir darüber reden." Vor einigen Wochen hatten sich die Chefs der SEC und der Derivateaufsicht CFTC bei einer Anhörung für strengere Regeln ausgesprochen.

Uneins sind sich die US-Politiker noch über die Einstufung von Bitcoin & Co. Einige wollen sie rechtlich als Wertpapiere behandeln, andere als Rohstoffe. Eine Unterscheidung sei aber wichtig, sagt Peter Van Valkenburgh, Chef-Analyst der Lobby-Organisation Coin Center. Schließlich sei Bitcoin etwas anderes als eine digitale Devise, die von einem Unternehmen bei einem Initial Coin Offering (ICO) ausgegeben werde, um Geld bei Investoren einzusammeln. Bitcoin wird allein von seinen Nutzern kontrolliert.

Rounds zufolge besteht die Gelegenheit, Kryptowährungen sowohl als Wertpapier als auch als Rohstoff zu regulieren. Sein demokratischer Kollege Chris Van Hollen aus dem Bankenausschuss des Senats warnt allerdings davor, durch zu strenge Auflagen die Entwicklung der Blockchain-Technologie, auf der Bitcoin & Co basieren, zu hemmen. "Das Ziel sind Verkehrsregeln, die Verbraucher schützen ohne Innovationen abzuwürgen."

Auch andere Staaten wollen Geschäfte mit Cyber-Devisen zügeln. China verbot im Herbst 2017 ICOs und will den Internet-Nutzern des Landes den Zugang zu Kryptobörsen blockieren. Südkorea, eine weitere Hochburg des Handels mit virtuellen Währungen, untersagte im Jänner die Benutzung anonym geführter Bankkonten für den Handel mit Bitcoin & Co. (APA, 19.2.2018)