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Foto: DPA/Rumpenhorst

Er sei ein "Internet-Wegelagerer" der eine "Lust an der Kontrolle habe": So beschrieb der Richter Philip Parker den Angeklagten Matthew Falder, der nun zu 32 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Der Uni-Dozent quälte in 137 Fällen insgesamt 46 Personen. Er erpresste sie mit Nacktfotos, die er etwa durch heimlich installierte Webcams in öffentlichen Toiletten erlangt hatte. Anschließend mussten sie "immer bedrohlichere Dinge" machen, wie Richter Parker angab. Vier von Falders Opfer sollen versucht haben, sich das Leben zu nehmen.

Verteilte Aufnahmen an Pädophilen-Gruppen

Er soll Opfer laut BBC gezwungen haben, Toilettensitze abzuschlecken; Tierfutter zu essen oder Nacktfotos ihrer Kinder zu schicken. Die Aufnahmen verteilte er anschließend in Pädophilen-Gruppen im Dark Web. Falder nutzte höchste Sicherheitsvorkehrungen, etwa verschlüsselte E-Mail-Adressen. Scott Crabb vom US-Heimatschutz sagte, er habe selten jemanden gesehen, "der so viel auf sich nimmt, um andere Menschen zu quälen".

FBI und GCHQ ermittelten

Im August 2013 startete das FBI erste Ermittlungen gegen kinderpornografische Gruppen im Dark Web, später wurden etwa der britische Geheimdienst GCHQ und Europol hinzugezogen. Teilweise arbeiteten bis zu 100 Ermittler daran, den Usernamen "666devil" einer Person zuzuordnen. Schließlich gestand Falder, nachdem Polizisten im Juni 2017 belastendes Material bei Hausdurchsuchungen gefunden hatten. (red, 19.2.2018)