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Der serbische Präsident Vučić gilt als der starke Mann aus Belgrad.

Foto: REUTERS/Marko Djurica

Belgrad – Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat die kürzlich wieder in Belgrad aufgetauchten Ideen zur Aufteilung des Kosovo als "unseriös" bezeichnet. In einem Gespräch mit dem Belgrader TV-Sender "Happy" reagierte Vučić am Montagabend somit zum ersten Mal öffentlich auf den Vorschlag, der in der Vergangenheit auch immer wieder vom derzeitigen Außenminister Ivica Dačić befürwortet worden war.

Gemeint ist die Abspaltung des von Serben bewohnten Nord-Kosovo und dessen Anschluss an Serbien.

Präsident will Kompromiss

Vučić, der im Vorjahr einen internen serbischen Dialog zum Kosovo initiiert hatte, kündigte seinen Lösungsvorschlag zum Kosovo nun für Ende April an. Er sei der Ansicht, dass man eine positive Richtung in der Lösung der Kosovo-Frage verfolgen müsse. Er wolle sich nicht an irgendetwas beteiligen, das Serbien in einen Krieg führen würde, unterstrich Vučić, der erneut für eine Kompromisslösung mit Prishtina plädierte.

Serbien lehnt es ab, die im Februar 2008 verkündete Unabhängigkeit des Kosovo, seiner ehemaligen Provinz, anzuerkennen.

Die EU-Kommission hatte Serbien kürzlich eine EU-Beitrittsperspektive für 2025 in Sicht gestellt. Diese setzt auch die Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Prishtina voraus. Medienberichten zufolge soll ein rechtlich bindendes Abkommen bis Ende 2019 erreicht werden. Anfang nächster Woche sollen Vertreter Belgrads und Prishtinas nach langer Pause erneut in Brüssel zu technischen Gesprächen zusammenkommen.