Ein dubioser Verein umwirbt nun Optioment-Anleger.

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In der Causa Optioment ermitteln Staatsanwaltschaft und Interpol wegen verlorener Anlegergelder. Die Spur der verlorenen Bitcoins führt offenbar in die Karibik zur Firma "GoUrl.io", berichtet der STANDARD am Dienstag. Laut einem "Presse"-Bericht wirbt ein angeblicher Anlegerhilfsverein RCIID, der geschädigte Optioment-Anleger anspricht, mit "100 bis 200 Prozent Gewinn" in einem Monat.

Mit rund 100 Millionen Euro bezifferte die Landespolizeidirektion Wien kürzlich den Schaden im mutmaßlichen Pyramidenspiel des Bitcoin-Portals Optioment, so der "Standard". Die Spur der Bitcoin-Zahlungsflüsse von Optioment führe in die Karibik, wo auf der Antillen-Insel Dominica eine Firma namens GoUrl.io, ein Zahlungsdienstleister für Kryptowährungen, ihren Sitz habe, zitiert die Zeitung Johannes Grill, Vorstand des Vereins Bitcoin Austria. Was GoUrl.io – die Länderdomain kennzeichnet das Britische Territorium im Indischen Ozean – mit dem eingegangen Geld gemacht habe, sei nicht mehr einsehbar. GoUrl.io ist eine Schnittstelle, wo sich kryptografisches und herkömmliches Geld treffen.

Optioment-Anleger von dubiosem Verein umworben

Die geschädigten Anleger, die ihr – echtes – Geld in das Bitcoin-Anlegermodell von Optioment steckten, werden nun vom angeblichen Anlegerhilfsverein "RCIID" (Rocket Chain Institute for International Development) angesprochen, der auf seiner Homepage mit dem Motto "Von uns für uns" wirbt. Dahinter sollen laut den Zeitungsberichten aber teilweise die selben Leute wie bei Optioment stehen. Während Optioment mit "2 bis 4 Prozent Rendite pro Woche" beworben wurde, werden für RCIID in einer Präsentation nun noch exorbitantere "100 bis 200 Prozent pro Monat" versprochen, so die "Presse". Gratis ist die Teilnahme an dem angeblichen "Ausgleichsfonds" aber auch nicht, ein Mitgliedsbeitrag wird gefordert.

In der Sachverhaltsdarstellung der Finanzmarktaufsicht FMA an die Staatsanwaltschaft bezüglich Optioment ist diese Vereinskonstruktion jedenfalls bereits erwähnt, so der "Standard". Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hatte Optioment im Jänner mit dem Verdacht auf Betrug, Pyramidenspiel und Verletzung des Kapitalmarktgesetzes angezeigt.

Experten warnen seit langem, dass Versprechungen von sehr hohen Renditen und Prämien für die Werbung weiterer Anleger auf Unseriosität und ein hohes Risiko bzw. auf ein Pyramidenspiel, das in absehbarer Zeit zusammenbrechen muss, hindeuten. (APA, 20.02.2018)