FreeBSD setzt sich neue Ansprüche.

Grafik: FreeBSD

Die Diskussionen über die Diskriminierung anhand von Hautfarbe, Geschlecht oder sexueller Identität sind auch an der Open-Source-Welt nicht spurlos vorübergegangen. So haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Konferenzen aber auch so manches freie Softwareprojekt einen eigenen "Code of Conduct" verpasst, der hier klare Regeln schaffen soll. Nun unternimmt auch das FreeBSD-Projekt diesen Schritt – und fängt sich damit einigen Ärger ein.

Proteste

Die Einführung des Verhaltenkodex hat in der Community rund um das freie Unix für einige Aufregung gesorgt. So sehen sich hier manche in ihrer Meinungsfreiheit eingeschränkt, wie heise berichtet. Entsprechend machen sie unter anderem auf Reddit ihrem Ärger Luft, dies wohl auch nicht zuletzt deswegen, da in den FreeBSD-Foren mittlerweile einige der Diskussions-Threads gesperrt wurden.

Der populärste Diskussionsstrang zu dem Thema wurde aber mittlerweile auch bei Reddit gesperrt. Dort argumentieren die Moderatoren damit, dass es nach mehr als 600 Postings recht offensichtlich sei, dass der Protest von politischen Akteuren instrumentalisiert wird, die mit dem FreeBSD-Projekt selbst gar nichts zu tun haben. Als Reaktion auf den Code of Conduct wurde zudem ein – nicht ernst gemeinter – FreeBSD-Fork mit dem Namen FreeHugsBSD initiiert.

Argumente

Beim Projekt selbst legt man eine andere Perspektive an: Der Code of Conduct soll die persönliche Ebene einer Diskussion auf ein für alle Teilnehmer angenehmes Niveau heben, während die technischen Diskussionen – um die es beim freien Unix eigentlich gehen sollte – in keiner Weise beschränkt werden.

Basis

In der konkreten Umsetzung hat sich FreeBSD an einer Vorlage aus dem Geekfeminism-Wiki orientiert, die auch bei vielen anderen Projekten zum Einsatz kommt. Diese untersagt etwa die Diskriminierung aufgrund von Gender-Identität, geistigen Einschränkungen oder auch Alter, Herkunft und Religion. (red, 21.2.2018)