Caracas – Wegen befürchteten Wahlbetrugs hat die Opposition in Venezuela eine Teilnahme an der Präsidentschaftswahl im April ausgeschlossen. Bei dem Urnengang handle es sich lediglich um die "betrügerische und illegitime Simulation einer Präsidentschaftswahl, erklärte das größte Oppositionsbündnis MUD am Mittwoch. Mit dieser "Show" wolle die Regierung eine Legitimation vorspiegeln, über die sie in Wirklichkeit nicht verfüge.

Die Gegner der Regierung von Amtsinhaber Nicolas Maduro fordern vor allem die Zulassung internationaler Wahlbeobachter, die Bildung einer unparteiisch besetzten Wahlkommission, ein Wahlrecht für im Ausland lebende Venezolaner sowie gleichen Zugang zu den Medien für alle Bewerber.

In dem südamerikanischen Land tobt ein erbitterter Machtkampf zwischen Maduros linksnationalistischer Regierung und der Mitte-rechts-Opposition. Bei gewaltsamen Zusammenstößen von Regierungsgegnern mit den Sicherheitskräften wurden im vergangenen Jahr 125 Menschen getötet. Das lateinamerikanische Land befindet sich trotz reicher Erdölvorkommen in einer tiefen Wirtschaftskrise, die zu schweren Versorgungsengpässen geführt hat. Maduro hat in Umfragen eine Unbeliebtheitsrate von 75 Prozent.

Ursprünglich sollte die Präsidentschaftswahl in Venezuela im Dezember stattfinden. Die vorwiegend mit Maduro-Anhängern besetzte Konstituierende Versammlung beschloss im Jänner aber, die Wahl auf den 22. April vorzuziehen. (APA, AFP, 21.2.2018)