Die Deutsche Telekom sieht sich beim Breitband-Ausbau auf Kurs. Wie aus Unternehmenskreisen verlautete, soll bis Jahresende eine Download-Geschwindigkeit von bis zu 100 MBit pro Sekunde in 26 Millionen Haushalten möglich sein – das wären 7 Millionen mehr als Ende 2017.

Die Telekom nutzt dabei das sogenannte Vectoring, bei der alte Telefon-Kupferkabel aufgerüstet und die Übertragung beschleunigt wird. Die Konkurrenten Vodafone und Unitymedia nutzen hingegen Fernseh-Kupferkabel und erreichen damit eine schnellere Übertragung – ihre Maximalwerte liegen üblicherweise zwischen 200 MBit bis 500 MBit pro Sekunde. Die Kabelanbieter haben aber nicht so viele Festnetzkunden wie die Telekom.

Konkurrenz will Telekom übertrumpfen

Noch in diesem Sommer will die Telekom die nächste Ausbaustufe bei Festnetz-Anschlüssen angehen, bis Jahresende soll eine Übertragung von höchstens 250 Megabit pro Sekunde in 15 rund Millionen Haushalten verfügbar gemacht werden. Konkurrent Vodafone peilt noch bessere Bandbreiten an: Bis Ende 2020 sollen 12,7 Millionen Haushalten Downloads von bis zu einem Gigabit pro Sekunde ermöglicht werden.

Vectoring

Vectoring ist umstritten – einige Experten sehen die Technologie als Bremsklotz für eine Umstellung auf komplette Glasfaserleitungen bis in den Gebäudekeller oder in die Wohnung. Andere Fachleute werten Vectoring hingegen als wichtige Brückentechnologie ins Glasfaser-Zeitalter, zumal es aus ihrer Sicht in Privathaushalten ohnehin kaum Bedarf gebe für ultraschnelle Up- und Downloads.

Die Deutsche Telekom stellt an diesem Donnerstag ihre Bilanz für 2017 vor. Die dürfte insgesamt positiv ausfallen, was auch an der erfolgreichen amerikanischen Tochterfirma T-Mobile US liegt. (APA, 22.2.2018)