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Die Dopingkontrollen wurde Russlands Curler Alexander Kruschelnizki zum Verhängnis, für die Abschlussfeier hat Russland dennoch Hoffnungen.

Foto: REUTERS/Brian Snyder

Pyeongchang – Der Dopingfall ist offiziell, Curling-Bronze weg, und dennoch darf sich Russland Hoffnung auf den Einmarsch unter eigener Flagge bei der Abschlussfeier am Sonntag machen. Einiges deutet darauf hin, dass es zum Deal mit IOC-Präsident Thomas Bach gekommen ist.

Vorerst wurde der mit Meldonium gedopte Curler Alexander Kruschelnizki vom Sportgerichtshof (CAS) von den Spielen ausgeschlossen. Die Bronzemedaille, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau Anastassija Brysgalowa gewonnen hatte, wird den ursprünglich viertplatzierten Norwegern Kristin Skaslien und Magnus Nedregotten zuerkannt.

Trotz der nun auch offiziellen Rückkehr an die Dopingfront ist für Russland der Traum von der Rehabilitierung noch nicht ausgeträumt. Das IOC hatte bei der Suspendierung des russischen NOK wegen des Dopingskandals bei den Heimspielen 2014 in Sotschi auch verfügt, dass die "Olympischen Athleten aus Russland" (OAR) zur Abschlussfeier wieder unter russischer Fahne einmarschieren könnten.

Einige Indizien

Dafür spricht zum einen das auffällig ruhige Verhalten der Russen, die das Ergebnis der Dopingprobe anstandslos akzeptierten, die üblichen Wutattacken von Funktionären und Politikern blieben aus. Zum anderen ein Treffen von IOC-Präsident Thomas Bach mit Igor Lewitin, dem Vizepräsidenten des Nationalen Olympischen Komitees Russlands (ROC), einem Vertrauten von Staatschef Wladimir Putin, am Mittwochabend in Pyeongchang.

Als ein weiteres Anzeichen wird gewertet, dass Russland die für die Sotschi-Sünden fällige Strafe von 15 Millionen US-Dollar (12,14 Millionen Euro) in den letzten Tagen an das IOC überwiesen hat. Am Samstag tagt die IOC-Exekutive. Gut möglich, dass das IOC dann versucht, einen sozusagen zumindest offiziellen Schlussstrich unter den russischen Staatsdopingskandal zu ziehen. (sid, red, 22.2.2018)