Anrainer sammelten nach Angaben örtlicher Behörden insgesamt 90 Tonnen Ölplacken. Umweltschützer in Japan sind alarmiert.

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Tokio – An den Stränden mehrerer südjapanischer Inseln angeschwemmte Ölklumpen stammen aller Wahrscheinlichkeit nach von dem Tankerunglück Anfang Jänner im Ostchinesischen Meer. Laut einer Analyse von Proben wiesen die Klumpen dieselbe Mischung auf wie das Öl an Bord des gesunkenen iranischen Öltanker "Sanchi", sagte ein Sprecher der japanischen Küstenwache am Freitag.

Verschmutzungen an 16 Inseln festgestellt

Außerdem sei ein weiteres ähnliches Unglück in der Region nicht bekannt. Der iranische Öltanker "Sanchi" war am 6. Jänner etwa 300 Kilometer östlich von Shanghai mit einem chinesischen Frachter zusammengestoßen, sofort in Brand geraten und am 14. Jänner nach mehreren Explosionen gesunken. Alle 32 Seeleute an Bord kamen ums Leben. Die "Sanchi" hatte 111.000 Tonnen Ölkondensat – ein besonders hochwertiges Leichtöl – und bis zu tausend Tonnen Schweröl als Treibstoff an Bord. Das Schiff sank, bevor die Ladung komplett verbrannt war. Experten warnten vor einer Umweltkatastrophe von historischem Ausmaß.

In den vergangenen Tagen und Wochen waren an mindestens 16 Inseln im Süden Japans Verschmutzungen festgestellt worden. Anrainer sammelten nach Angaben örtlicher Behörden insgesamt 90 Tonnen Ölplacken. Die Inseln sind für ihre Meeresfrüchte berühmt und bei Urlaubern wegen ihrer unberührten Strände beliebt. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnte, vor allem Wale und Vögel seien bedroht. Das Öl könne aber auch Fische vergiften. (APA, 23.2.2018)