Antti Tuomainen, "Die letzten Meter bis zum Friedhof". Deutsch von Niina K. Wagner, Jan Costin Wagner. € 20,60 / 317 S. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2018

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Finnische Krimis und finnische Filme sind bekanntermaßen ziemlich exzentrisch. Antti Tuomainen entspricht diesem Klischee vorbildhaft. Sein Held exportiert Pilze. In Finnlands Wäldern wächst der Kieferduftritterling massenweise, und die Japaner sind ganz verrückt danach.

Das Geschäft floriert, und alles könnte so schön sein. Aber sein Arzt eröffnet Jaako, dass er demnächst an einer schleichenden Vergiftung zugrunde gehen wird. Keine Chance auf Rettung, Jaako wird sterben. In seinen letzten Tagen will er herausfinden, wer ihm das angetan hat.

Etwa die robuste Ehefrau, die sich mit einem virilen Angestellten vergnügt? Jaako hat Narrenfreiheit. Was immer er tut, er wird das Gefängnis nicht mehr erleben. Statt in Depression zu versinken oder tiefsinnige letzte Erkenntnisse zum Besten zu geben, schickt er noch zwei Gauner ins Jenseits.

Schräger Humor und ein verrückter Plot sowie zwei großartige Übersetzer sind dicke Pluspunkte; einem starken Auftakt folgt jedoch ein eher schwacher Abgang. (Ingeborg Sperl, Album, 27.2.2018)