Wolfsburg – Nach den umstrittenen Abgasversuchen mit Affen will der Volkswagen-Konzern seine Forschungen künftig von unabhängigen Experten prüfen lassen. Dies betreffe alle Versuchs-, Studien- und Forschungsprojekte, an denen das Unternehmen mittelbar und unmittelbar beteiligt war oder ist, wie ein Sprecher in Wolfsburg bekannt gab. Das Thema beschäftigte auch den Aufsichtsrat.

Allein in Deutschland gebe es 1.290 Kooperationen mit mehr als 100 Hochschulen und über 60 Forschungsinstituten. Volkswagen erklärte, sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu sein – man distanziere sich von allen Formen der Tierquälerei.

Die Autoindustrie hatte Wissenschafter eingespannt, die mit der Lobbyorganisation EUGT Gesundheitsgefahren von Dieselabgasen verharmlost haben sollen. Dabei waren auch Affen mehreren Tests ausgesetzt. Darüber hinaus förderte die Initiative eine Studie der Universität Aachen zur Stickstoffdioxid-Belastung am Arbeitsplatz – Probanden waren hier 25 Menschen. BMW, Daimler, VW und Bosch hatten die EUGT gemeinsam gegründet, Bosch war 2013 ausgestiegen.

Nach dem Bekanntwerden der Experimente hatte Volkswagen seinen Cheflobbyisten Thomas Steg auf dessen eigenen Wunsch hin beurlaubt. Dies gelte bis zum Abschluss der Untersuchungen, hieß es. Der Vorstand habe auch einen Verhaltenskatalog für die Mitarbeiter auf den Weg gebracht. Schon unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Affen-Studie sei die interne Revision beauftragt worden, den Sachverhalt rund um die EUGT zu untersuchen. Dies dauere noch an. (APA, dpa, 24.2.2018)