Caracas – In Venezuela haben die Vorbereitungen für die Präsidentschaftswahl im April begonnen. Noch bis Montag können Bewerber ihre Kandidatur einreichen, wie eine Vertreterin der Wahlkommission mitteilte. Bis Dienstag will die Wahlbehörde dann bekanntgeben, welche Bewerber zugelassen wurden. Wegen befürchteten Wahlbetrugs hat die Opposition eine Teilnahme an der Wahl bereits ausgeschlossen.

Bei dem Urnengang handle es sich lediglich um die "betrügerische und illegitime Simulation einer Präsidentschaftswahl", erklärte das größte Oppositionsbündnis MUD am Mittwoch. Mit dieser "Show" wolle die Regierung eine Legitimation vorspiegeln, über die sie in Wirklichkeit nicht verfüge.

Wahl von Dezember auf April vorgezogen

Die Gegner der Regierung von Amtsinhaber Nicolas Maduro fordern vor allem die Zulassung internationaler Wahlbeobachter, die Bildung einer unparteiisch besetzten Wahlkommission, ein Wahlrecht für im Ausland lebende Venezolaner sowie gleichen Zugang zu den Medien für alle Bewerber.

In dem südamerikanischen Land tobt ein erbitterter Machtkampf zwischen Maduros linksnationalistischer Regierung und der Mitte-Rechts-Opposition. Bei gewaltsamen Zusammenstößen von Regierungsgegnern mit den Sicherheitskräften wurden im vergangenen Jahr 125 Menschen getötet. Venezuela befindet sich trotz reicher Erdölvorkommen zudem in einer tiefen Wirtschaftskrise, die zu schweren Versorgungsengpässen geführt hat.

Ursprünglich sollte die Präsidentschaftswahl in Venezuela erst im Dezember stattfinden. Die vorwiegend mit Maduro-Anhängern besetzte Konstituierende Versammlung beschloss im Jänner aber, die Wahl auf den 22. April vorzuziehen. (APA, AFP, 25.2.2018)