Kinshasa – Die Polizei in der Demokratischen Republik Kongo ist mit Schüssen und Tränengas gegen einen Protestmarsch von Regierungsgegnern vorgegangen. Mindestens zwei Demonstranten wurden angeschossen, wie ein AFP-Reporter in Kisangani berichtete.

Hunderte Anhänger der Opposition hatten sich nach der Sonntagsmesse in der Kathedrale der nördlichen Stadt zu einem Protestzug gegen Präsident Joseph Kabila versammelt. Die Polizei griff umgehend ein und löste die nicht genehmigte Demonstration gewaltsam auf.

Wahlen für Dezember geplant

Oppositionelle aus dem Umfeld der katholischen Kirche verlangen, dass Präsident Kabila sein Amt abgibt. Der seit 2001 herrschende Staatschef weigert sich aber, obwohl sein Mandat offiziell bereits Ende 2016 ausgelaufen ist. Laut einem Abkommen mit der Opposition wären im vergangenen Jahr Neuwahlen fällig gewesen, doch wurden sie immer wieder verschoben. Nun sind die Wahlen für Dezember geplant.

Zu der Demonstration in Kisangani hatte das Laien-Koordinierungskomitee (CLC) aufgerufen. Das CLC, ein Kollektiv aus Intellektuellen, das der katholischen Kirche nahe steht, hatte bereits am 31. Dezember und am 21. Jänner Protestmärsche gegen Kabila organisiert, obwohl auch diese verboten worden waren. Dabei wurden nach Angaben der Organisatoren und der UNO 15 Menschen getötet. Die Regierung sprach hingegen von zwei Toten. (APA, AFP, 25.2.2018)