Ralph Hasenhüttl.

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Leipzig – Schlusslicht FC Köln hat sich durch den Sieg beim Spitzenteam RB Leipzig Selbstvertrauen im Abstiegskampf der deutschen Fußball-Bundesliga geholt. "Wir leben noch", jubelte FC-Torhüter Timo Horn nach dem 2:1 am Sonntag. Unweit davon ärgerte sich RB-Trainer Ralph Hasenhüttl. "Was gefehlt hat, war die Qualität, bei so einem Spiel frühzeitig den Deckel drauf zu machen", meinte der Steirer.

"Ich weiß nicht, ob wir heute der verdiente Sieger sind", sagte Köln-Trainer Stefan Ruthenbeck. "Aufgrund der ersten Halbzeit vielleicht nicht. Aber ich glaube, wir haben uns das heute irgendwie erarbeitet." Leipzig dominierte das Spiel bis zur Pause und hätte nach dem frühen 1:0 durch Jean-Kevin Augustin nachlegen können. Augustin, Marcel Sabitzer und Emil Forsberg ließen beste Gelegenheiten jedoch ungenutzt.

Hasenhüttl: "Nicht cool genug"

"Da sind wir noch nicht cool genug", attestierte auch Hasenhüttl mangelnde Abschlussstärke. Sein Team wirkte drei Tage nach der 0:2-Niederlage in der Europa League gegen Napoli generell müde und uninspiriert. "Plötzlich ist es, als ob der Stecker gezogen wird. Trotzdem darf man sich nicht so die Butter vom Brot nehmen lassen", kommentierte der gebürtige Grazer die komplett veränderte Partie im zweiten Durchgang.

Einer, der jedenfalls großen Anteil an der Wende im Spiel hatte, war Leonardo Bittencourt. Der 24-Jährige feierte nach langer Verletzungspause sein Comeback und wurde in seiner Geburtsstadt, wo sein Vater Franklin Bittencourt einst für den VfB Leipzig spielte, zum Matchwinner. "Er hat mir erzählt: 'Ich habe in dem Stadion schon mal getroffen, da war es nicht so modern'", meinte Bittencourt grinsend. "Da musste ich natürlich nachlegen."

Sieben Punkte trennen die Kölner nur noch vom 16. Platz, der ein Duell mit dem Zweitliga-Dritten in der Relegation bedeuten würde. "Solange rechnerisch noch was drin ist, wird man hier keinen sehen, der aufgibt", erklärte der Torschütze zur Grundstimmung in der Mannschaft, was das Thema Klassenerhalt betrifft. "Wir sind jetzt punktgleich mit dem (Tabellen-17./Anm.) HSV und haben uns das nächste Endspiel gegen den VfB Stuttgart erarbeitet", sagte Ruthenbeck. (APA; 26.2.2018)