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Nur drei bis fünf Prozent Frauen investieren in virtuelle Währungen und Blockchain.

Foto: reuters

Bei der "Nordamerikanischen Bitcoin-Konferenz" sprachen 84 Männer und drei Frauen. Die Erklärung für diese Einladungspolitik: Laut den Veranstaltern habe es nicht mehr Frauen in diesem Bereich gegeben. Nun machen sich die Frauen selbstständig, organisieren Events und sammeln mit einer Petition Unterschriften, um Unternehmen zu mehr Diversität zu zwingen.

Nur drei bis fünf Prozent Frauen investieren

Ein Artikel der New York Times weist bei diesem Thema zuerst auf die sexistische Werbung von Kryptowährungen hin und nennt die Industrie einen "Boy’s Club" und die Spekulanten "Blockchain Bros". Laut einer Studie scheinen nur 5,7 Prozent der Investoren digitaler Währungen weiblich zu sein. Das erinnert an die niedrige Quote an Frauen in der Technologie-Branche allgemein, die zwar etwas höher (18 Prozent), aber immer noch ungleich im Verhältnis ist.

Warum die Zurückhaltung?

Eine weitere Studie scheint aufzuzeigen, dass Frauen im Aktienmarkt an sich vorsichtiger bei Spekulationen und Risiken sind. Eine längerfristige Betrachtung beweist, dass sie jedoch mit mehr Profit als Männer aussteigen.

Diversität könnte Folgen haben

Der kanadische Sender CBC warnt, dass diese Diversität ein schlechter Wandel für die Wirtschaft und das allgemeine Wohl sei. Die ersten Tage einer Industrie sind meist die wertvollsten. Die Gewinner dieser Tage entscheiden dann, in wen und was sie investieren. Wenn es sich hier hauptsächlich um Männer handelt, kann das sehr einseitig sein und Folgen mit sich bringen.

Gegenbewegungen

Einigen Frauen, die sich in dem Feld der Kryptowährungen bewegen, ist diese Ungleichheit bewusst. So fordert Alexia Bonatsos die Frauen auf Twitter auf, sich mit diesem Thema auseinandersetzen, weil sonst "die Männer wieder den ganzen Wohlstand bekommen."

Inzwischen gibt es zahlreiche Veranstaltungen, die gezielt ein weibliches Publikum anziehen wollen. Eine Online-Petition der Gruppe "Collective Future" möchte die Unternehmen der Branche dazu bringen, mehr auf Diversität zu achten. Zu oft werden Frauen bei Events wie der Nordamerikanischen-Bitcoin Konferenz in Miami als angeheuerte Models oder bezahlte Begleitungen gesehen. Der männliche Einfluss ist vor allem bei der Standort-Wahl der Aftershow Party ersichtlich, die in einem Strip Club abgehalten wurde. (sem, 27.02.2018)