Tel Aviv – Beim Jäten hat ein israelischer Gärtner einen mittelalterlichen Bronze-Ring gefunden, auf dem offenbar der als heilig verehrte Nikolaus abgebildet ist. Der 26-Jährige habe das mindestens 700 Jahre alte Schmuckstück bei der Umgestaltung seines Gartens im Norden Israels entdeckt, teilte die israelische Altertumsbehörde (IAA) am Montag mit.

Foto: Clara Amit/Israel Antiquities Authority

"Ich habe den Ring gereinigt und gesehen, dass darauf das Abbild eines Mannes eingraviert ist", sagte Dekel Ben-Schitrit. Er veröffentlichte ein Bild des Rings im Internet und wurde an Experten verwiesen. Die IAA-Archäologin Jana Tschechanowez datierte den Ring auf das zwölfte bis 15. Jahrhundert. "Er ist erstaunlich gut erhalten und wissenschaftlich sehr interessant", so Tschechanowez.

Pilger-Utensil

Laut der Archäologin dürfte es sich bei dem abgebildeten Mann mit großer Wahrscheinlichkeit um den als Heiligen verehrten Nikolaus von Myra handeln. Er war im 4. Jahrhundert Bischof von Myra in der heutigen Türkei und gilt im Christentum als barmherziger Wundertäter. Im russischen Volksglauben ist er der beliebteste Heilige.

Christliche Pilger aus dem gesamten byzantinischen Reich hätten zur damaligen Zeit Nikolaus-Bildnisse zum Schutz bei sich getragen, sagte Tschechanowez. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Ring einem Pilger gehörte, der auf Reisen den Schutz des Heiligen suchte." (APA, red, 26.2.2018)