Keineswegs zum ersten Mal weisen Experten darauf hin, dass die gesetzlichen Regeln zum Nichtraucherschutz unzureichend eingehalten werden und dadurch auch in Nichtraucherbereichen teilweise bedenklich hohe Werte an Schadstoffen in der Luft gemessen wurden – Feinstaub, aber auch weitere für die Gesundheit bedenkliche Stoffe wie krebserzeugende Teerbestandteile, Benzol oder Formaldehyd. Fazit: Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte nur noch in reine Nichtraucherlokale gehen, denn eine Tür zwischen Raucher- und Nichtraucherbereich stoppt die gefährlichen Partikel nicht.

Handlungsbedarf besteht aber nicht nur wegen der Gäste. Für all jene, die in solchen Lokalen arbeiten, sind die Messungen besonders schlimm. Tag für Tag sind sie teilweise viele Jahre lang einer hohen gesundheitsgefährdenden Belastung ausgesetzt – auch wenn sie ausschließlich in jenem Bereich bleiben, in dem keine Aschenbecher stehen und Rauchen untersagt ist. Das ist für jeden Mitarbeiter problematisch, besonders gefährlich ist diese Lage aber für schwangere Angestellte, Mitarbeiter mit Herz-Kreislauf-Problemen oder Atemwegserkrankungen.

Für Mediziner ist glasklar, welche Auswirkungen Passivrauch hat. Politikern hingegen sollte klar sein, dass hinter diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen Menschenleben stehen. Eine bewusste Gefährdung dieser zu vermeiden sollte oberste Priorität haben. (Lara Hagen, 27.2.2018)