Das Zenfone 5 und 5Z sehen rein äußerlich gleich aus.

Foto: Asus

Welch starken Einfluss Apple weiterhin auf die Smartphone-Welt hat kann man derzeit recht eindrucksvoll am Mobile World Congress in Barcelona verfolgen. Zahlreiche Hersteller demonstrieren dort neue Smartphone-Designs, die recht augenscheinlich vom iPhone X "inspiriert" wurden. Darunter auch durchaus bekannte Unternehmen.

Klon-Armee

Asus hat seine neueste Smartphone-Linie präsentiert, und schon der erste Blick verrät: Für die Zenfone-5-Reihe hat man sich sehr offensichtlich am Äußeren des iPhone X orientiert. Die eigentlich Überraschung dabei: Asus bestreitet dies nicht einmal. "Manche Leute werden sagen, dass wir Apple kopieren, aber wir können uns den Trends und den Wünschen der Kunden einfach nicht verschließen", gibt Marketing-Chef Marcel Campos gegenüber The Verge zu Protokoll. Gleichzeitig betont man aber die feinen Unterschiede: So ist der Notch, also jener Ausschnitt für Frontkamera und Sensoren, der den Look des Apple-Geräts dominiert, um rund 20 Prozent kleiner als bei Apple.

Spezifikationen

Jenseits solcher Äußerlichkeiten präsentieren sich die neuen Asus-Smartphones aber als durchaus kompetente Android-Smartphones. Sowohl Zenfone 5 als auch 5Z sind mit einem 6,2 Zoll großen Bildschirm ausgestattet, das Seitenverhältnis wird dabei mit 19:9 angegeben. Die Auflösung liegt mit 2246 x 1080 Pixel allerdings unterhalb manch anderer aktueller Top-Smartphones, auch die Nutzung von IPS-LCD als Bildschirmtechnologie haben viele mittlerweile zugunsten von OLED aufgegeben. Zumindest betont der Hersteller, dass der Bildschirm mit 500 cd/m² recht hell sein soll, und den gesamten DCI-P3-Farbraum unterstützt. Außerdem soll sich die Farbtemperatur automatisch an das Umgebungslicht anpassen lassen – ähnlich wie es bei Apple der Fall ist.

ASUS

Unterschiede

Die entscheidende Differenz zwischen den beiden Modellen macht der Prozessor aus: Während das Zenfone 5 mit dem Mittelklasse-Chip Snapdragon 636 auskommen muss, bekommt das Zenfone 5Z den aktuellen Qualcomm-Top-SoC Snapdragon 845. Unterschiede gibt es auch beim Arbeitsspeicher, der je nach Modell beim Zenfone 5 bei 4 oder 6 GB liegt, beim 5Z hingegen bei 6 oder 8 GB. Auch der interne Speicherplatz unterscheidet sich mit 64 bzw. (bis zu) 256 GB, beides kann aber ohnehin mittels MicroSD-Karte erweitert werden.

Kamera

Die 12-Megapixel-Doppel-Kamera ist wiederum bei beiden Modellen die selbe, wobei eine davon, wie von solchen Aufbauten gewohnt, als Weitwinkel ausgeführt ist. An der Vorderseite ist eine 8-Megapixel-Kamera für Selfies und die sogenannten "Zenmojis" zu finden. Dabei handelt es sich wenig überraschend um einen direkten Nachbau von Apples Animojis, also 3D-Avatare, die mittels Videochat oder Live-Stream verschickt werden können. Der Akku liegt jeweils bei 3.300 mAh, es gibt USB-C, Fingerprint-Sensor auf der Rückseite und Dual-SIM-Support. Auch eine Kopfhörerbuchse ist bei den neuen Asus-Geräten noch mit dabei.

An der Rückseite ist die Dual-Kamera zu sehen.
Foto: Asus

Softwareseitig wirbt man – wie so viele andere Hersteller derzeit – mit künstlicher Intelligenz. In dem Fall soll diese dazu genutzt werden, um die Performance zu steigern: Das Gerät soll dank AI Boost die Leistung stellenweise um 12 Prozent erhöhen können. Zudem soll sich die Lautstärke des Klingeltons "intelligent" an die Umgebung anpassen. Die Softwarebasis bildet Android 8.0, auf dem das ZenUI 5.0 läuft, das rein optisch etwas dezenter als frühere Generationen der Asus-Oberfläche ausfällt.

Abwarten

Wer eines des beiden Smartphones haben will, muss sich allerdings noch eine Weile gedulden: Das Asus Zenfone 5 soll Mitte des Jahres ab rund 400 Euro in Europa erhältlich sein, das 5Z knapp danach um 600 Euro folgen. (apo, 28.2.2018)