Public-Health-Forscherin Sheela Saravanan forscht über das Phänomen Leihmutterschaft, das in Indien zum "Big Business" geworden ist.

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Wien – Die neu gegründete österreichische Initiative "Stoppt Leihmutterschaft" fordert ein internationales Verbot dieser Praxis. "Weder der Körper der Frau noch die Geburt eines Kindes können in einem System von Produktion und Warenaustausch gehandelt werden, ohne dass dabei die Rechte des Einzelnen grob verletzt werden", erklärte die Initiative am Mittwoch.

Verstoß gegen Kinderrechte

"Leihmutterschaft bedeutet die Ausbeutung von Frauen, steht im Widerspruch zur Uno-Kinderrechtskonvention und degradiert das Kind zur Ware", heißt es in der gleichnamigen Petition, die seit Februar online unterzeichnet werden kann.

Prominente Unterstützerinnen und Unterstützer sind die deutsche Feministin Alice Schwarzer, die Journalistin Elfriede Hammerl, der Politikwissenschafter Emmerich Tálos und der frühere ÖVP-Behindertensprecher Franz-Joseph Huainigg. "Stoppt Leihmutterschaft" wurde infolge ähnlicher Initiativen wie des in den USA gegründeten internationalen Zusammenschlusses "Stop Surrogacy Now" gegründet.

"Big Business" Leihmutterschaft

Die indische Public-Health-Forscherin und Feministin Sheela Saravanan hält am kommenden Montag bei der Veranstaltung "Behind the Baby Bed" im Wiener Amerlinghaus einen Vortrag über Leihmutterschaft, die in Indien zu einem "Big Business" geworden sei. Saravanan, die an der Georg-August-Universität Göttingen in Deutschland lehrt, fordert einen "humanitären Feminismus", wenn es um die individuellen Rechte auf Reproduktion geht. Diese dürften nicht auf Kosten anderer gehen, etwa wenn Frauen zum Objekt gemacht werden und aus finanzieller Not als Leihmütter arbeiten. (APA, 28.2.2018)